Gut erzogen

Kurzgedicht zum Thema Abhängigkeit

von  niemand

Sie hat einen Käfig im Hirn -
Gedankenvögel darin.
Wild flattern sie hinter der Stirn,
doch achtet, im piekfeinen Zwirn,
die Mutter, dass sie nicht entfliehn.

Nur einmal was Freches erleben,
dann alles besprechen mit ihr ...


Grad gestern entwich aus den Stäben
solch dunkel gefiedertes Tier
in Richtung der Öffnung im Munde.
Es strebte begierig ins Blau,
doch frass es in selbiger Stunde
der achtsame Anstandswauwau.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 plotzn (31.01.14)
Die verbotenen Gedanken als eingesperrte Vögel - ein eindringliches Bild, liebe Irene. Ständige Verbote können bei Kindern viel kaputt machen - keine Verbote auch. Eine schwierige Gratwanderung, die die Mutter in deinem Gedicht nicht geschafft hat.

"in gleicher Sekunde" statt "in selbiger Stunde" würde für mich den Moment noch besser treffen.

Liebe Grüße, Stefan

 loslosch meinte dazu am 31.01.14:
ich bevOrzuge das original.

"... Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde."

 niemand antwortete darauf am 31.01.14:
@ Plotzn
Ich habe das mit der "Sekunde" einige Male durchgekaut
beim Schreiben, bin dann aber doch bei der "selbigen Stunde" geblieben. Eine altmodische Redensart, die mir irgendwie gefällt, lieber Stefan, obwohl die Sekunde natürlich zeitlich betrachtet genauer wäre
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 Isaban (31.01.14)
Ein Text, der mich sehr ansoricht, liebe Irene!
Vielleicht gibt es für V7 noch eine optimalere Lösung, die Inversion dort wirkt (auf mich) ein bisschen in den Reim gezwungen.
Es ist auf jeden Fall ein Text, mit dem ich mich gern beschäftigt habe.

Liebe Grüße
Sabine

 niemand schrieb daraufhin am 31.01.14:
Du hast nicht unrecht mit diesem Vers, daher habe ich
eine kleine Änderung vorgenommen und hoffe, dass es nun besser ist Mit herzlichen Grüßen, Irene

 Peer (31.01.14)
Schönes und vor allen Dingen passendes Bild, das mir sehr gut gefällt.;-) Zielt ein wenig in die Richtung meines Beitrages heute.
LG Peer

 niemand äußerte darauf am 31.01.14:
Kann ich nicht leugnen, dass es ein wenig in die Richtung
Deines Beitrages "zielt"
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 susidie (31.01.14)
Sehr gut beschrieben. Lasst sie frei und geht damit um in dieser Freiheit, Verständnis setzt automatisch Grenzen, wo sie sein sollen. Sonst bleibt der Käfig ein Leben lang. Das ist schlimm. Meine Erfahrung jedenfalls. Gefällt mir super gut. Liebe Grüße von Su :)

 niemand ergänzte dazu am 31.01.14:
Freut mich sehr, dass es Dir gefällt
mit herzlichen Grüßen, Irene

 loslosch (31.01.14)
Es eilte begierig ins Blau, ...

oder: Es strebte begierig ins ...

 niemand meinte dazu am 31.01.14:
Ich habe mit " es strebte" verschlimmbessert.
Danke! für den Vorschlag. Mit herzlichen Grüßen,
Irene

 TrekanBelluvitsh (31.01.14)
Ich habe einen Ordner auf meinem Rechner mit dem Titel 'Freude'. Darin ist ein Bild einer kochenden Mutter samt Tochter. Der Text lautet:

"That's right sweetheart; dreams and goal are Satan's way of distracting you from making dinner."

("Das stimmt, meine Liebe. Träume und Ziele sind des Teufels Werkzeuge dich davon abzulenken, das Abendessen zu kochen")

Es lebe der Teufel!

P.S.: Ich kann kochen.

 niemand meinte dazu am 31.01.14:
Gut, dass Du übersetzt hast, ich kann nämlich kaum Englisch, nur ein paar Brocken - so wäre mir der un-emanzipierte Text entgangen
Mit herzlichen Grüßen, Irene
P.S. Männer kochen oft besser als die Weiblichkeit
man muss sie nur lassen ...

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 01.02.14:
Männer halt. Das Geheimnis ist, sie ein wenig zu streicheln, zu loben und schon steht das herrlichste Menü auf dem Tisch. Ach, Männer sind so leicht zu durchschauen...
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram