Die Lüge

Gedankengedicht zum Thema Seele

von  Galapapa

Müde, an der Ozeane Rand,
wo ich glaubte, dass ich Frieden fände,
saß ich und der allerfeinste Sand
rann mir durch die Finger meiner Hände.
Bis mit einem Male ich empfand,
so, als ob ich nah am Abgrund stände.

Und ich sah, wie meine rare Zeit
mir entglitt, als würde ich gezogen
mit den Strömen der Gezeiten weit
auf des Meeres weißen Schaum der Wogen.
Plötzlich spürte ich die Einsamkeit,
denn mein ganzes Leben schien gelogen.

Fühl ich doch, dass etwas in mir lebt!
Seh ich nur ein fernes Trugbild winken,
das auf salzig kaltem Wasser schwebt?
Träume, die ins Unerforschte sinken,
sind das Ich, das in die Tiefe strebt.
Ob die Seelen dort ganz leis ertrinken?

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(05.02.14)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Galapapa meinte dazu am 06.02.14:
Liebe Anne,
die Fragen, die das Gedicht stellt, kann niemand beantworten; es sind die Fragen nach der Seele.
Ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar, das Lob und dei Empfehlung!
Liebe Grüße!
Charly
(Antwort korrigiert am 06.02.2014)

 Dieter Wal (05.02.14)
Gleich an mehreren Ozeanen? Den Titel finde ich unvorteilhaft. Es ist recht schön geworden. Aber ihm fehlt Pepp.

 Galapapa antwortete darauf am 06.02.14:
Hallo Dieter,
herzlichen Dank für Dein Lob und Deinen kritischen Kommentar, wie auch für Deine Empfehlung!
Den Plural bei Ozean habe ich deshalb gewählt, weil nur „der Ozean“ im Singular die gesamte Wasserfläche aller Weltmeere bezeichnen kann, es aber im Plural doch mehrere Ozeane gibt: Atlantischer, Indischer, Pazifischer…
Mit dem Plural wollte ich ausdrücken, dass das, was ich sagen möchte, die Menschen überall auf der Welt betrifft, das lyrische Ich also irgendwo auf der Erde am Strand sitzen könnte.
Was Du genau mit „Pepp“ gemeint hast, das ist für mich die Frage.
Im Text geht es um einen Menschen, der sich selbst und seine Existenz reflektiert und dem dabei die Endlichkeit seines Daseins vor Augen ist.
Bei seiner Frage nach der Seele, gibt es so etwas überhaupt und was geschieht damit nach dem Tod, wird es sehr einsam um ihn. Nichts birgt und niemand kennt eine Antwort, die überzeugen kann und mit dem Empfinden übereinstimmt.
Ist dieses Empfinden nur ein Trugbild des Gehirnes und somit wie dieses eben auch nur Materie, in die es irgendwann zurückkehrt und damit in die gewaltige Anonymität des Universums?
Für viele Menschen sind dies existenzielle Probleme und die Neigung ist groß, sich an die Vorstellung einer Seele zu klammern. Gerade hier steckt die Verbindung zum Titel, der ja nicht unbedingt immer gleich den Inhalt offenlegen muss.
Darin steckt aber auch eine tiefe, menschliche Tragödie, in deren Beschreibung ich sowas wie Pepp eigentlich gar nicht haben wollte.
Sicherlich wird dadurch das Gedicht für viele Betrachter zu trauerlastig und zu melancholisch, was ich billigend in Kauf nehme.
Danke nochmal und herzliche Grüße!
Charly
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram