Der heilige Hund, I. Abschnitt

Persiflage zum Thema Heilige/s

von  Sanchina

Der Pfarrer von Quiddorf überquerte den Anger in Richtung Gemeindehaus. Dort lief ihm das Hündchen zu. Auf einmal war es da, beschnupperte des Pfarrers Beine und bellte kurz mit heller Stimme, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Hündchen war kaum größer als ein Kaninchen, ehemals weiß mit braunen Flecken, spitzohrig, schwarzen Pfoten und schmutzig, als hätte es sich tagelang im Dreck gewälzt.


Der Pfarrer bückte sich, streichelte den Hund und nannte ihn seinen Peppi. Dann ging er ins Gemeindehaus, um an der Planung des Pfingstfrühstücks mitzuwirken.  Als er wieder heraus kam, hockte das Hündchen da und wartete.


Der Pfarrer nahm es mit nach Hause, badete es, wickelte es danach in ein großes Badetuch und setzte es zum Trocknen auf die Ofenbank. Nun war das Tierchen wieder niedlich anzusehen: sauber, plüschig, auch seine Pfoten waren wieder weiß und der Herr Pfarrer war fortan nie wieder ohne seinen Hund zu sehen. Besuchte er ein Gemeindemitglied, war Peppi dabei; traute er ein Hochzeitspaar, hockte Peppi neben ihm. Die Gemeinde gewöhnte sich schnell an den Hund, der auch während der gesamten Messe nicht von des Pfarrers Seite wich. Die Kollekte wurde jetzt - zumindest hälftig - mit Leckerlis für Peppi befüllt, anstatt mit Münzen. Es klimperte im Klingelbeutel nicht mehr, sondern es raschelte.


Der Pfarrer liebte das Hündchen wie verrückt. Alle Zärtlichkeit, auf  die er in seinem zölibatären Leben verzichtet hatte, gab ihm jetzt dieser kleine Hund. Der Pfarrer teilte Tisch und Bett mit ihm und war fest davon überzeugt, dass treuer als Peppi keine Frau sein könnte.


Der Sommer kam und verging. Der Pfarrer bereitete sich die alte Eremitage, die zuletzt vor etwa dreihundert Jahren von Holzfällern bewohnt worden war, als Altersruhesitz vor. Er würde im Herbst siebzig Jahre alt werden und gedachte, sich dann konsequent von aller Welt zurück zu ziehen. Das Hündchen folgte ihm auf allen seinen Wegen. Den Ernte-Dank-Gottesdienst nahm der alte Pfarrer zum Anlass, sich von seiner Gemeinde zu verabschieden. Sein Nachfolger war bereits eingetroffen.


Die Einsiedelei lag am Hang einer felsigen Anhöhe unweit des Dorfes. Dorthin wanderte der alte Pfarrer nach der Messe, Gott mit ihm und Peppi hinterher. Längst lebte auch der Hund mit Gottes Segen, denn sein Herrchen hatte ihn heimlich getauft. Diese Sünde hatte der Pfarrer natürlich - gottergeben, wie er war - gebeichtet, so dass ihm vergeben und der Hund  trotzdem getauft war.



Fortsetzung folgt

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (10.03.14)
Diesen ersten Teil kann ich schon mal empfehlen, ohne zu wissen, worauf du hinauswillst.

 AZU20 (11.03.14)
Bin gespannt. LG

 Dieter_Rotmund (23.01.21)
Das ist extrem rührselig und in einem derart dröge-bleiernen Erzählstil verfasst, dass ich auf keinen Fall die Fortsetzung lesen werde, sorry.

 Sanchina meinte dazu am 24.01.21:
Dieter, das ist gut, dass du nicht weiterlesen wirst, denn auf dich als Leser lege ich herzlich wenig Wert.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 25.01.21:
Warum so garstig und abweisend? Ich bin nicht so intolerant und lege großen Wert darauf, dass Du vielleicht wöchentlich die kV-Fußball- und Kinokolumne liest!
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