Meerlicht

Gedicht zum Thema Gegensätze

von  monalisa

Du sprachst von Neumond,
bevor du gingst,
und mein Blick hing fest
in den schütteren Wipfeln
der Großvatertannen vorm Haus.

Du schriebst, die See rausche
tannengrün, wenn du an mich dächtest,
röche die Luft nach Wald,
und dein Mond ginge fremd
nach den Alpen.

Das Geschrei der Möwen
las ich aus deinen Briefen
und Seesterne,
die du an meinen Himmel
pinnen wolltest.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (14.03.14)
Zwei Menschen unterschiedlicher Herkunft und Psyche können nicht zueinander finden, weil der eine seine Seesterne an den Alpenhimmel pinnen möchte und um der Umworbenen zu gefallen, vorgibt, die See rausche tannengrün.
Die Umworbene erkennt den Unterschied zwischen ihnen, bewertet ihn nicht, aber scheint in Distanz zu verharren, weil die Welten nicht zueinander passen.
Meerlicht ist nicht immer mehr Licht
So verstehe ich dein Gedicht, Mona, und ich meine, dass du den Unterschied sehr schön verbildlicht hast.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa meinte dazu am 14.03.14:
Eine sehr interessante Lesart, lieber Ekki, die in vielem mit meiner Intention übereinstimmt. Sehr schön, dass du sie uns hier mitteilst. Vielen herzlichen Dank dafür und für das wohlwollende *chen.

Liebe Grüße,
mona

 Martina (14.03.14)
Wunderschöne Gedankenzeichnung! Lg Tina

 monalisa antwortete darauf am 14.03.14:
Dankeschön , Tina, freut mich wenn dir die Gedanken gefallen.
Liebe Grüße,
mona
Fabi (50)
(14.03.14)
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 monalisa schrieb daraufhin am 14.03.14:
Ja, liebe Fabi, die Großvatertannen mag ich auch - erinnern ein bisschen an Heidi und damit an meine Kindheit

Vielen Dank für deinen Besuch, schön, wenn du was mitnehmen konntest.
Liebe Grüße,
mona

 susidie (14.03.14)
Vom Süden zum Norden führt mich dein Gedicht der Gegensätze. Es ist so wunderbar bildlich vorstellbar. Wie wohl Seesterne in Baumwipfeln aussehen mögen? Habe ganz viele Bilder jetzt vor Augen. Und denke doch, wie gut, dass wir - egal wo wir uns befinden - unter einem Mond und einem Himmel leben. Und Entfernung keinen Abstand bestimmt.
Diese Erfahrung ist eine meiner wichtigsten im Leben.
Liebe Grüße von ganz weit weg schickt dir Su :)

 monalisa äußerte darauf am 14.03.14:
Ach, ja, Su, diese Erfahrung, dass die Entfernung nicht den Abstand zwischen Menschen bestimmt, mache ich auch immer wieder.
Seesterne in Baumwipfeln? Vielleicht, aber ob das lange gutgeht? Die toten Sterne geraten zur bloßen Dekoration, die die Wipfel gar nicht nötig haben. da ließe sich schon eher aus den Bäumen ein Boot/Schiff bauen und das Meer befahren. Mir gings hier auch um Fernweh und Heimatverbundenheit ... Aber, wem erzähle ich das!

Vielen dank, Su, und
liebe Grüße,
mona
janna (66)
(14.03.14)
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 monalisa ergänzte dazu am 14.03.14:
Liebe Janna, schon fast zu viel des Lobes. Ich bekomm einen knallroten Kopf. Mich freut ganz besonders, dass du die im Kontext etwas schrägen Ausdrücke, das Fremdgehen des Mondes und das Anpinnen der Seesterne, magst. Da scheinen sich nämlich die Geister zu scheiden, manche finden das sonderbar und abwegig. Tja, Lyrik ist halt manchmal sonderbar!

Vielen Dank, Janna,
liebe Grüße,
mona

 Lluviagata (14.03.14)
Ich mag es auch sehr - so wie es ist!

Liebe Grüße
Llu ♥

 monalisa meinte dazu am 14.03.14:
Danke dir, Llu, ich freu mich

Liebe Grüße,
mona
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