Auf dem Schlachtfeld

Erlebnisgedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  hei43

Auf dem Schlachtfeld

Verwundet liegt er auf Schultern
des helfenden Kameraden,
dahinter tragen Sanitäter Zerschossene,
bergen vom aufgeweichten Boden
verwundete Kämpfer aus Gefahrenzonen,
dem apokalyptischen Schlachtfeld
schutzlos ausgeliefert.

Abgekämpft, in Sinnlosigkeit gefesselt,
schauen verzweifelte Augen
auf Zerstörungen,
dazwischen stapfen Soldaten
durch schlammige Schützengräben,

fern, aber hörbar, tobt der Frevel,
der in Häuserfronten sein Unwesen treibt,
Dorf für Dorf erobert,
Gefangene ins Ungewisse abführt,
Tote kaum Interesse finden,
Kreuze von Kirchenleuten,
kraftlose gegenständliche Symbole,
den Seelen keinen Halt bieten,
Soldaten im Glauben schwächen,

nur der Sensenmann
geistert lüstern beharrlich umher,
schneidet Leben in seine Welt.

© Heidrun Gemähling

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (25.03.14)
Ein berührendes Gedicht, mit dem du versuchtst, das Chaos des Schlachtfeldes ausschnittartig zu erfassen.

Nur eines finde ich nicht so recht passend, nämlich
"Soldaten im Glauben schwächen
was nicht unbedingt eine Anklage sein muss. Denn wenn die Soldaten a) nicht mehr daran glauben, das 'die gute Sache' den Einsatz wert ist, hat das langfristig eher gute folgen und wenn man es b) religiös deutet, fällt mir dazu ein: "Im Schützengraben gibt es keine Atheisten" - ist keine Argumentation gegen den Atheismus... wobei ich vermute, dass es im Schützengraben jede Menge Agnostiker gibt... und auch das finde ich angesichts einer immerwährenden, kleinen, aktiven und lautstarken Minderheit in allen Religionssystemen, die - verdeckt oder offen - immer wieder nach Blut schreien, ist auch kein Rückschritt oder etwas, dass es zu bedauern gilt.

 hei43 meinte dazu am 25.03.14:
Hallo,

ja, es ist ein kleiner Ausschnitt vom Schlachtfeld. Danke für Dein Echo. Gläubige Soldaten haben oft den Glauben an Gott verloren, weil sie die Sinnlosigkeit eines Krieges erst auf dem Schlachtfeld bemerkten und die Geistlichen mit Kreuzen auch nichts ausrichten konnten. Für das grausame Morden, das Menschen begangen, machten sie aus Unwissenheit Gott verantwortlich. Es kam aber auch vor, dass Atheisten zu Gott um Beistand baten, weil ihnen der Tod vor Augen stand. So oder so, Kriege sind Machenschaften des Bösen (siehe 1. Joh. 5 Vers 19). Dieses Wissen kann helfen, die Unruhen der Welt besser zu verstehen,
danke auch für die Empfehlung, LG Heidrun
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram