Prinz Pi und ich fahren durch die Dunkelheit und den kalten Novemberregen. Die Scheiben beschlagen und nehmen mir die Sicht. Die Ampel ist rot.
Ich stelle mir vor, wie ich auf die Autobahn fahre, beschleunige, das Licht ausschalte und das Lenkrad loslasse. Ich würde warten, was passiert. Das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt. Vielleicht pralle ich mit 120 gegen die Leitplanke. Vielleicht mit 200. Ich zünde mir eine Zigarette an. Ein verzweifeltes Warnsignal, ein kleiner Leuchtturm an der Küste vor einem viel zu schwarzen Meer. Ich ziehe an der Zigarette. Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. Stop. Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. Stop. Kurz, lang, kurz.
Die Ampel ist auf Grün gesprungen. Ich fahre an der Auffahrt vorbei. ‘Wir meinten immer nur einander, wenn wir Glück sagten’. Wir meinten nie einander. Und auch sprachen wir nie von Glück.
Wenn die Saat nicht gegossen wird, kann keine Frucht entstehen. Du hast es nie regnen lassen.
Prinz Pi und ich kommen Zuhause an. Einfahrt. Mülltonnen neben unendlich vielen Amazonkartons.
Meine Schritte hallen in der dunklen Einfahrt wider.
Treppenhaus. Wohnungstür.
Ich lege mich auf den Boden und höre alte Lieder.
Aber auch der Schmerz der Vergangenheit verdrängt nicht den der Gegenwart.
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(27.04.14)
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