Für W.

Text

von  Watsche

Geliebter W., Behältnis, einziger Freund und Begleiter,
Ursprung der Welt, Herr über jegliche Existenz,
Wie wohlig ist es, aus dem Turm deines Leibes,
Durch das Fenster deines Geistes zu sehen
Und auch dort wieder nichts als dich zu erkennen.
Wie schön ist es, sich in den Strahlen der Qualia zu sonnen,
Die dich durchdringen, von dir erschaffen
Und doch nur für mich ihre Fülle entfalten.
Wie angenehm ist es, in der warmen Dunkelheit,
An der Schwelle des Nichts, in dir zu zerfließen,
Dich zu umfassen, um dann doch wieder in dir zu kristallisieren,
Wenn ich mich verdopple, um uns zu unterscheiden.
Wie drollig ist es, der einzige Zuschauer dieses Schauspiels zu sein,
Das du vor dir, einem Blinden, vollführst,
Für mich, aber ohne mich, weit entfernt,
Im Lärm,
Im Schmutz,
Im vermeintlichen Dialog,
Während ich schweige.

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