Gedanken Explosives zum Verlust, oder: Ach Mensch, ich kann nicht anders ...

Bild zum Thema Menschen

von  Fuchsiberlin

Ich verlegte meine Lesebrille. Ach Mensch, nicht alles muss gelesen werden. Den Kellerschlüssel verlor ich auf dem Weg zum Unterirdischen. Vielleicht sollte ich aufs Dach zum Lachen gehen.

Die Waschmaschine gibt mir nach dem Gang des Unvermeidbaren nur eine Socke heraus. Dann eben halb barfuß. Ich vergaß, mein Handy aufzuladen. Muss ich wirklich 24 Stunden erreichbar sein? Meine Armbanduhr verschenkte ich dem Zeit gierigen. Die Biouhr funktioniert eh anders.

Ich lasse einen Small Talker im Café sitzen. „Ja der Sommer kommt noch, und mir geht es so gut, wie du es erwartest", mein Abschiedsgruß beim Aufstehen. Meinem Freund verschwieg ich die Wahrheit. Alles vom anderen zu wissen ist nur eine Illusion.

Mein Geldbeutel sollte kleiner sein. Ich kaufe mir im Supermarkt nur Quark und Toastbrot. Andere können sich gar nichts kaufen. Betteln ums Überleben. Den letzten Kontoauszug hefte ich nicht ab. „Mülleimer Freuden …" , denke ich beim Wegwerfen dieses Blatt Papiers. Andere sammeln Flaschen, im Kampf um jeden Cent. Das Dach über den Kopf verlor ich noch nicht. Ich denke an den Obdachlosen, den ich vor dem Kaufhaus übernachten sah.

Die Kirche zieht mich nicht an. "Halli Hallo Gott, hast du nicht viele „Schäfchen“ verloren"? Und der Glaube an Menschen!? Vor einem Abgrund stehend, siehst du das wahre Gesicht der anderen.

Verlorenes gegangenes Vertrauen wieder zu finden, dazu gehört es den „richtigen“ Menschen zur „richtigen“ Zeit zu begegnen,. Ach man: Wer oder was ist schon "richtig"!? Keiner.

Ich ticke nicht wie die Uhr, die ich verschenkte. Und du auch nicht. Trotzdem trägst du am Handgelenk ein  Statussymbol der Zeitmessung. Na, wenn schon die Sonne nicht scheint, dann wenigstens irgend etwas Äußeres. Für andere scheint man immer so, wie der andere es wahrnehmen kann oder will. Frei von Vorurteilen bin ich nicht. Wer ist dies schon!?

„Ich bin nicht deine Sonne, aber du mein kühlender Schatten“, sagt mir jemand, den ich glaubte gut zu kennen. Ich verstehe ihn nicht.

Verliere ich so langsam den Verstand? Gedankenexplosionen können zerstörerisch wirken. Ach, Wut stellt genau so eine Emotion wie Freude dar. Nur die Bewertung ist eine andere. Gefühle bewerten!? Hey nimm den Radiergummi, Emotionen zeichnen ein Lebewesen, wie den Menschen, nun einmal aus.

Verlieren tun wir viel im Leben, suchen auch manchmal danach.
Nicht immer findet man das, wonach man sucht.

Ich verspreche dir nichts, denn ich bin nur ein Mensch, der nicht einmal auf einem Drahtseil tanzen kann. So wie manch ein anderer. Der zumindest vorgibt, es zu können. Und manche zeigen es sogar.

Das seelische Fundbüro, die Nervenklinik in meinem Bezirk, schloss vor Jahren. Warum nur!?
Verursachte jede verlorene Seele zu hohe Kosten?

Zu viel Gedanken. Deshalb jetzt: Ende.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (23.06.14)
Zuweilen bleibt einem nicht anders übrig als nach Innen gekehrt zu sein. Dann blickt man von dort in die Welt und denkt: Hilfe! Hast du schon einmal vor dem Kühlregal im Supermarkt gestanden? Ich meine ohne etwas kaufen zu wollen? Brauchen wir wirklich 250 verschiedene Jogurte? Und wenn ja, wird es dann nicht Zeit, dass der von Hirschhausen ein Buch schreibt, das "Jogurt richtig auswählen und glücklich werden" heißt?
Aber
Meinem Freund verschwieg ich die Wahrheit.
.
Warum auch nicht, er/sie weiß eh, was mich quält und will das nicht immer wieder hören...

Was ich damit sagen will? Ein SEHR gelungener Text!
(Kommentar korrigiert am 23.06.2014)

 Fuchsiberlin meinte dazu am 23.06.14:
Hey Trekan,

es bleibt einem wahrlich dann oftmals nichts anderes übrig. Der Hirschhausen wäre für ein solches Buch genau richtig, als Arzt und Comedian. Und nicht nur im Supermarkt füllt und leert sich manch ein Regal ... "Suchet, so werdet ihr finden ..." Zu der Zeit, in der dieser Satz entstanden sein soll, war das Leben und Denken ein ganz anderes als das heutige ...

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
michaelkoehn (76)
(23.06.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 23.06.14:
Öhem "menscheln"? Klingt gut*g*

Für das sog. "Menscheln" braucht sich keiner schämen.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54)
(01.07.14)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 03.07.14:
Deinem Kommentar kann ich nur hinzufügen, dass dieser eine Punktlandung bedeutet. Es verhält sich genau so.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
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