Wie gut kennen wir uns wirklich? Oder: Ach Mensch, totale Offenheit der Gedanken und Emotionen, und dies Tag für Tag, bleibt ein Traum

Bild zum Thema Menschen

von  Fuchsiberlin

Du siehst dir einen dreißig minütigen Ausschnitt aus meinem neunzig minütigen Lebensfilm an.
Du hörst Sätze über meinen Alltag. Glaubst zu wissen, dass ich nachts die Sterne am Himmel zähle.

Schaust in meine Augen. Siehst augenscheinlich dabei etwas, was du als dieses abgegriffene Bild vom „Fenster der Seele“ bezeichnest. Nimmst meine Mimik wahr, und analysierst Tagträume, die du doch gar nicht wahrnehmen kannst. Entdeckst eine Gestik, die du emotional meinem ganzen Ich zuordnest.

Du weißt vieles nicht. Du kennst mich nicht wirklich (sehr) gut. Glaubst aber, mein Ich zu 100% einordnen zu können. Doch grenzenlose Offenheit, der Traum eines manchen, kannst du von mir nicht erwarten. Irgendwo befindet sich immer eine Schranke, die besagt: „Bis hier her und nicht weiter."

Nun verrate ich dir etwas …

Ich glaubte auch, dich verdammt gut zu kennen, weil uns ja eine langjährige Freundschaft verbindet. Dein Leben, deinen Alltag, und all deine Emotionen und Gedanken, die dazu begleitend agier(t)en und reagier(t)en. Doch: Ich kenne dein gesamtes Ich nun einmal nicht. Ich glaubte nur daran.
Fast so ähnlich wie der Glaube an eine Religion. Fakten fehlen.

Wie gut kennen wir uns wirklich?
Lass es uns einfach so akzeptieren, wie es ist.

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Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(24.06.14)
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Mephobia (31) meinte dazu am 24.06.14:
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 24.06.14:
Ich danke Euch. Es ist wahrlich nicht wirklich leicht umzusetzen, da man es selbst oder der andere nicht akzeptieren will ... Doch wenigstens versuchen könnte man es.

Liebe Grüße
Jörg
Luciernaga (54)
(24.06.14)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 24.06.14:
Luci,

dies stellt dann viel mehr als eine Kunst dar. Ich kann dies z.B. nicht. Und wer kann dies schon, und dies immer, und ein Leben lang!?

Es wäre schön, wenn dies sich zumindest in manchen Situationen so verhalten würde.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
BabetteDalüge (67)
(24.06.14)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 25.06.14:
Nicht gut genug. Wer kennt sich schon wirklich gut genug oder gut? Der Einzelne entscheidet, bewußt oder unbewußt, was andere von ihm wahrnehmen. Das Verständnis entscheidet manchmal auch mit.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54)
(01.07.14)
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 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 03.07.14:
Liebe Sigrun,

diesen Selbstschutz halte ich auch für seht wichtig. Er verhindert ein viel zu riskantes Handeln, und Reagieren, schützt den Einzelnen.

Meine Erfahrung ist die, auch wenn es Klischee behaftet klingt: Erst in der Not erkennst Du, wie ernst es dem anderen ist, was Freundschaft und/oder Liebe anbelangt. Und wie mit Vertrauen umgegangen wird, dass in den anderen gesetzt wird.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
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