Menoitios

Text

von  Akzidenz


[..] Woher, dass alles Weiche mir geraubt wird:
durch des Feuers Kreisel -
so wird der einst Fließende zum Steine.
Darum ist ebenso viel Elend in der Härte wie in der Güte, die zerstört wird:
jene ist voll Sucht nach dieser, die sich vor ihr zu schützen sucht -
so wird die Lieblose ihr Glücke wollen, von einem, der sie nicht berührt.
Je härter diese Knechtschaft ist, desto schwächer ihr Peiniger.
Nur deshalb scheint mir alles Gute gut, was zerbrechen kann unter den Menschen,
solange die Zerbrecherischen endlos sind,
im Lichte und lichtvoll, was umschattet werden kann,
solange die Dunkelheit geschwängert ins Lichte hineinsieht,
das Wohle nur Trost, stark und verschont,
wenn, Menoitios, Geschontes bricht!



Der Jugend Zwanglosigkeit reift: sie ist allem wahllos und ergeben, sammelt ein, wovon sie leicht wird - bis zum Überflusse leicht wird, welche in der Freiheit siegt und deren Herkunft einst in die Endlosigkeit wies: der Jugend F r e i h e i t heißt ihr Wahlloswerden bis zur Pflicht und Gnade dessen, wie weit das Paradiese doch wachsen dürfe. Doch Freiheit ihnen, die so feinverteilt und ohne Mangel waren, allem Herz und Hälfte zu geben. Freiheit ihr, die weder Stolz noch Sieg entmarken konnte, die Paradiesische, die ohne Geschäft, ja ohne Pflicht gegen ein anderes ist - ihre Würde, ihre Eigenliebe gedeiht einsam und genährt vom Selbst. Doch Wählerisch zu sein, ist ihr ganzen Selbstvertrauen, ihre Höhe, ein Schwur so sehr im Glück versunken, wie das Rasten am Hange inmitten ungezwungener Reisen, weder durch Wirtshause noch Sturm erquält.

Freiheit: Art eines verwöhnten Magens ist es, von allem zu kosten
- doch so oft das vielerlei und unverträgliche Dinge sind, schaden sie nur und nähren nicht.

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