Die Prinzessin und der Frosch

Märchen

von  niemand

Dieser Text gehört zum Projekt    Parodien und Satiren.
In dem Lande Huggelmugel
gab ein King sich oft die Kugel,
sprich, der Landesvater war
passionierter Billard-Narr.
Golden seines Spieles Bällchen,
großes Glück des jenen, welchen
Kunigunde, eine Tante,
scherzhaft "Billiardär" nur nannte.

Ja, der King, er hatte Kinder -
Stolz erfüllt ihn mehr und minder,
denn sie waren, ungelogen,
allesamt, meint er, verzogen.
Zu der allerjüngsten Göre
sprach er bald, mit Wortes Schwere:
"Was du willst mein Kind, das tu -
nur die Kugeln sind Tabu!

Nimmst du trotzdem sie, gibts Keile!"
Und die Maid? Aus Langeweile,
nahm zwei Bälle aus dem Spiel,
ging zum Brunnen und dort fiel,
einer rein ihr, beim Jonglieren -
Gott, wie konnte das passieren?

Als sie überm Wasser hing,
fischend nach dem goldnen Ding,
glubschten Augen aus den Tiefen,
"Quark" einhundert Kröten riefen.
Plötzlich sprach ein Riesenfrosch:
"Haltet eure Warzen-Gosch!"
gab der Maid den Billard-Knaller,
mit dem Worten: "Balla-Balla?!!"

Froh des Vaters Wut entgangen
sprach die Maid: "Du darfst verlangen
was an Reichtum ich besitze!"
"Hast wohl einen an der Mütze"
meint der Frosch, "ich will nur Dich,
drum gewöhn Dich schnell an mich!
Will aus Deinem Becher trinken,
Deinen Kuchen, Deinen Schinken
sollst Du immer mit mir teilen,
auch im Bettchen will ich weilen,
neben Dir in seidnen Laken -
heiße Liebesschwüre quaken!"

Sie versprachs, total besessen
von der Hoffnung aufs Vergessen,
doch der Frosch dacht "Blöde Ziege,
wetten dass ich alles kriege,
was ich mir so vorgenommen?
Ich werd an mein Ziel schon kommen!"

Und er trank aus ihrem Becher,
aß vom Teller, wurd stets frecher.
Doch als er ins Bettchen glitt,
sprach die Maid: "Igitt...igitt....!
nahm den Glubschkopf in die Hand -
knallte diesen an die Wand,
mit den Worten: "Endlich Matsche
biste, olle Wasserplatsche!"

Doch die Wand, die kammerbleiche,
zierte keines Frosches Leiche -
Neben einem Stuhl mit Chintz,
stand ein wunderschöner Prinz.
"Oh, mein Gottchen....nein...wo bin ich?"
fragte jener. Sie sah innig,
auf den Prachtmann - schön wie'n Bild -
ganz erpicht und kuschelwild.
Dieser jedoch griff zum Puder:
"Kindchen, sag....wo ist Dein Bruder?"

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (06.08.14)
war der prinz vom andern ufer? flott verreimt! jetzt weiß ich, was chintz bedeutet.

 niemand meinte dazu am 09.08.14:
... natürlich war der "vom anderen Ufer" - greift einer sonst zum Puder? )))
mit herzlichen Grüßen, Irene
janna (66)
(06.08.14)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 niemand antwortete darauf am 09.08.14:
Dankeschön! )))
mit herzlichen Grüßen, Irene

 plotzn (09.08.14)
Die schön "schnoddrige" Sprache gefällt mir gut liebe Irene! Sie passt prima zur verzogenen Göre. Das Ende ist der Knaller!
Viele Prinzen sind für die Damenwelt verloren - da müsst Ihr wohl oder übel mit uns Vorstadt-Apollos Vorlieb nehmen

Liebe Grüße, Stefan
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