Beständige Anfänge

Text zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  Seelenfresserin

Sie hatte schon lange vergessen, wann genau alles irgendwie begann. Wann die Gedanken depressiv und die Sehnsüchte so groß wurden. Die Kindheit war nicht gerade einem Bilderbuch entsprungen, doch wie viele "perfekte" Familien gab es am Ende? Irgendwo war doch immer irgendwie der Wurm drin. Und wenn Ella so darüber nachdachte, gab es schon viele glückliche Erinnerungen an die Zeit, in der sie ein Kind war. Die Zeit bevor alles dem Bach runter ging. Mit vier trennte sich ihr Vater von ihrer Mutter, die er, so wie er Ella gerne sagte, nur geheiratet hatte "weil sie eben unterwegs war". Diesen Satz sagte ihr Vater gerne wenn sie weinte und verzweifelt war, um sie noch weiter zu quälen. Genau wie ihre Mutter am Ende immer ihr sagte, dass ihr Vater sie "nicht liebt."

Man sagte ihr, das sie schon früh als Kind eher traurig als glücklich war. Und auch sie selbst erinnerte sich mehr an das triste, grau in ihrem Leben, als an den Sonnenschein und dem eigenen, fröhlichen Lachen. "Erzählen sie mir es mir. Ganz von Anfang an." Von Anfang an? Ella musste nie wirklich lange überlegen, sich erinnern, an das Schwarz, das sich durch ihr Leben fraß. Sie erinnerte sich an Alles, was sie zu dem machte, was sie heute war. An jedes Traumata, an jedes Drama, an jeden Tag, an dem sie weinte und an jede Minute in der sie sich selbst hasste. Der wievielte Therapeut war das nun? Sie hatte aufgehört zu zählen. Doch eines blieb beständig: Die Geschichte, die sie begann zu erzählen...

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Kommentare zu diesem Text

Luciernaga (54)
(15.08.14)
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