Der Wattwurm

Gedicht zum Thema Meer

von  RenatoDiCabriopa

Ganz tief im Watt, da wohnt' ein Wurm,
der hatte Angst vor jedem Sturm,
da kam das Wasser meist noch doller,
so lief sein Keller oft noch voller.

War ganz verzweifelt, Füße nass:
"Wird Zeit, dass ich das Loch verlass.
Als Heizungstechniker am Deich,
da werd ich bestimmt megareich!"

"Zu Fuß zum Strand, das ist zu weit!" -
doch dieser Wurm, er war gescheit:
Er baute sich ein kleines Böötchen
aus seinem letzten Roggenbrötchen.

Und schließlich, bei der nächsten Flut,
nahm er zusammen allen Mut
und schwappte mit der ersten Welle
zu Kampens Wattwurmanlaufstelle.

Doch dort an Land der Wind war scharf:
"Heizungstechniker? Kein Bedarf!"
So bracht' das ARGE-Komitee
ihn auf 'ne eigne Schnapsidee:

In List, mit List und einer Tücke,
erkannte er 'ne Touri-Lücke,
verkauft' getarnt Kaninchenködel
als Köttbullar und Semmelknödel!

"Das kennen die hier oben nicht"
und griente quer übers Gesicht.
"Ich glaub, jetzt werd' ich doch noch reich
auf Sylt, als Dünenködelscheich!"

Und wenn er nicht gestorben ist,
dann liegt er heut' selbst als Tourist
auf Bali auf 'ner Gartenliege
mit seiner reichen Wattwurm-Riege!


Anmerkung von RenatoDiCabriopa:

Radiosender RSH forderte zum "Bad-Poetry-Day 2014" per facebook indirekt zu einem Gedicht auf, das die Worte "Wurm, Roggenbrötchen, Heizungstechniker, Kaninchenködel und Gartenliege" beinhalten sollte... Dies ist mein Ergebnis... Es muss nicht alles im Leben einem Sinn machen! :)

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