Auszeit?

Gedanke zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Lidia

Manchmal, wenn es dunkel um sie herum ist, da verlässt sie all die Angst und die Trauer. Da ist ja niemand mehr, der sehen könnte, was sonst alles verdeckt. Und jetzt fehlt. Plötzlich offendeckt,was sie sonst so mühsam hinter dieser lächerlichen Maske versteckt. Was eigentlich hervorkommen will und sich doch nicht traut. Nie trauen wird.
Beschämend wirkt das jetzt irgendwie in der Dunkelheit, weil keine Kraft da ist und nicht mal der Wille, auch nur ein winziges Stückchen von sich zu offenbaren. Von dem, was dahinter steckt; was echt ist, ehrlich, und eben angsteinflößend, schauerlich, traurig.
Wie ein Fass ohne Boden - so fühlt sie sich. Nur fallen. Und das Ende scheint so weit weg und ist doch so nah.
Auch beklemmend irgendwie scheint diese Dunkelheit, die eigentlich Schutz bietet, sogar Hilfe, Raum für sie und Zeit. Zeit für ihre Seele, das Herz, den Kopf.
Zwischenzeit.
Nicht um abzuschalten; nur um zu ordnen, Pläne zu machen, Ausreden zu überlegen.
Schon früh ist es hell. Die ersten Sonnenstrahlen bringen Licht ins Zimmer. Sie will es nicht sehen. Zu hell, zu viel Licht, zu viel Hoffnung - unreal.
Die Maske wird ihr den Weg durch den neuen Tag schon zeigen. Starrer Blick, aufgesetztes Lächeln, leere Augen - keine Veränderungen. Zumindest darauf ist Verlass.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (10.11.14)
Willkommen auf kV! Bewundernswert kurze Sätze. Die Maske vielleicht immer wieder für längere Zeit abnehmen?

 TrekanBelluvitsh (09.07.17)
Die Dunkelheit als Schutz vor dem Erkanntwerden? Bei allen Nachteilen fällt es mir schwer, dass nicht als gute Idee zu bezeichnen...
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