Fallstudie
Sonett zum Thema Abschied
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Sehr gern gelesen, wenn auch äußerst melancholisch. LG
Danke schön, Armin!
Schön melancholisch, schöne Sprache. Nur zwei Kleinigkeiten habe ich anzumerken:
Warum erst „herab" und dann „hinab"? Wenn schon Redundanz, dann nicht kaschiert:Und die dritte Strophe trifft mit ihrer Bühnenmetapher zwar die melancholische Stimmung, passt aber nicht so recht in eine „Fallstudie“ – denn normalerweise fällt man ja nicht von der Bühne, sondern man geht ab. Wenigstens der Vorhang könnte fallen – aber auch der zieht sich nur zu.
wie sanft herabgetragen, ganz hinab,
wie sanft herabgetragen, ganz herab,
holzköpfchen (31) antwortete darauf am 13.11.14:
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Hallo, ihr beiden, herzlichen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Text.
Ich will meine Bilder und Wortwahl nicht verteidigen, ich werde einfach mal beschreiben, was ich an den bemängelten Stellen in die Bilder legen wollte.
Zum "herab/hinab": Wie Holzköpfchen es schon beschrieb, es geht ums "Trudeln". Um das "an mir vorbei fallen/gehen/vorübergehen, etwas kommt auf mich zu, um sich dann an mir vorbei zu bewegen, ich/der Betrachter bin/ist nicht das Ziel dieser Hin-Bewegung.
Zur Bühne: Nein, natürlich fällt man eher selten von der Bühne. Hier geht es ja auch nicht um Unfälle sondern um "Verabschiedung" (siehe Thema). Der Vorhang schließt sich nach dem letzten Akt und der oder die Schauspieler verschwinden dahinter, während das Publikum klatscht, danach ein bissl murmelt und in den Taschen kramt und schließlich aufsteht und geht. Spätestens am nächsten Morgen werden alle, die das Stück gesehen und vielleicht applaudiert haben, vom Alltag eingeholt und das Theaterstück und der/die Akteur/e gehören zur Vergangenheit, zu dem, an das man sich vielleicht noch mal irgendwann erinnert, das aber im Grunde gleich nach dem "Vorhangfall" seine Bedeutung akut verschoben, wenn nicht sogar umgehend verloren hat.
Hier überschneiden sich die Bilder. Wir sind da wie die Blätter: Vergessen, sobald das "Trudeln" ein Ende hat/ sobald unser "sichtbarer" Anteil am Leben vorüber ist/ sobald wir vorüber gegangen sind/ sobald wir wieder in der einen oder anderen Form mit der Erde "vereinigt" sind.
@ Möllerkies: Natürlich sind Gedichte immer eine Frage der Interpretation durch den Leser. Wenn sich die von mir gewählten Bilder sich nicht wie erhofft übertragen, muss ich wohl noch ein bisschen dran feilen. Ich denk noch mal in Ruhe drüber nach. Bei Holzköpfchen scheint alles so angekommen zu sein, wie ich es mir vorgestellt hatte - aber sie ist ja diesbezüglich auch ein Vollprofi, vor dem ich, was Interpretationen anbelangt, jederzeit meinen Hut ziehe.
Liebe Grüße
Sabine
(Antwort korrigiert am 13.11.2014)
Ich will meine Bilder und Wortwahl nicht verteidigen, ich werde einfach mal beschreiben, was ich an den bemängelten Stellen in die Bilder legen wollte.
Zum "herab/hinab": Wie Holzköpfchen es schon beschrieb, es geht ums "Trudeln". Um das "an mir vorbei fallen/gehen/vorübergehen, etwas kommt auf mich zu, um sich dann an mir vorbei zu bewegen, ich/der Betrachter bin/ist nicht das Ziel dieser Hin-Bewegung.
Zur Bühne: Nein, natürlich fällt man eher selten von der Bühne. Hier geht es ja auch nicht um Unfälle sondern um "Verabschiedung" (siehe Thema). Der Vorhang schließt sich nach dem letzten Akt und der oder die Schauspieler verschwinden dahinter, während das Publikum klatscht, danach ein bissl murmelt und in den Taschen kramt und schließlich aufsteht und geht. Spätestens am nächsten Morgen werden alle, die das Stück gesehen und vielleicht applaudiert haben, vom Alltag eingeholt und das Theaterstück und der/die Akteur/e gehören zur Vergangenheit, zu dem, an das man sich vielleicht noch mal irgendwann erinnert, das aber im Grunde gleich nach dem "Vorhangfall" seine Bedeutung akut verschoben, wenn nicht sogar umgehend verloren hat.
Hier überschneiden sich die Bilder. Wir sind da wie die Blätter: Vergessen, sobald das "Trudeln" ein Ende hat/ sobald unser "sichtbarer" Anteil am Leben vorüber ist/ sobald wir vorüber gegangen sind/ sobald wir wieder in der einen oder anderen Form mit der Erde "vereinigt" sind.
@ Möllerkies: Natürlich sind Gedichte immer eine Frage der Interpretation durch den Leser. Wenn sich die von mir gewählten Bilder sich nicht wie erhofft übertragen, muss ich wohl noch ein bisschen dran feilen. Ich denk noch mal in Ruhe drüber nach. Bei Holzköpfchen scheint alles so angekommen zu sein, wie ich es mir vorgestellt hatte - aber sie ist ja diesbezüglich auch ein Vollprofi, vor dem ich, was Interpretationen anbelangt, jederzeit meinen Hut ziehe.
Liebe Grüße
Sabine
(Antwort korrigiert am 13.11.2014)
Liebe Sabine,
danke für die entspannte und ausführliche Erläuterung. Damit nimmst du den Kommentar so, wie er gemeint ist: als Anregung für die Autorin, den Kommentator und vielleicht die, die mitlesen.
:-)
Martin
danke für die entspannte und ausführliche Erläuterung. Damit nimmst du den Kommentar so, wie er gemeint ist: als Anregung für die Autorin, den Kommentator und vielleicht die, die mitlesen.
:-)
Martin
holzköpfchen (31)
(13.11.14)
(13.11.14)
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Da könnte "diesem" Abhilfe schaffen, hm?
Ich bau mal um. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße
Sabine
Ich bau mal um. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße
Sabine