Rattenschwanzkalender 2.

Historisches Drama zum Thema Zwiespalt

von  franky

*

Jeder hat Spuren von verspeistem im Gesicht stehen.
Ich aber schneide vorsichtig meinen Geburtstagskuchen
in saubere Stücke und werfe sie angeekelt in den Abfalleimer.
Nach getaner Arbeit stoße ich mit einem Kochlöffel den Brei noch
kräftig durcheinander. Es wird eine Masse von Konservenbüchsen
Plastikbehälter, Papierschnitzel und Schweine sowie Hühnerknochen.

Die langschwänzigen Ratten geifern schon beim Anblick dieser
Üppig Gefüllten Fresstüte. Na! Dann "Mahlzeit!

Ich warte auf den Moment wo alle gierig ihren Kopf in die Beute stecken,
da kommt ein Sturm und klappt den Deckel unbarmherzig zu.
und alle Schwänze sind vom Rumpf getrennt.
Unbeschränkter Kampf aber ohne Rattenschwanz.

Die abgetrennten Schwänze knüpfe ich sorgfältig
zu einer langen Schnur zusammen wo ich dann
einen Kalender für das nächste Jahrhundert in den Raum hänge.
Der kleinste Luftzug lässt den Kalender hin und her schwanken
wie das Bändel einer Uhr.

Die Stechmücke rette ich vor dem Ertrinken und
zerdrück sie zwischen Daumen und Zeigefinger.
Es ist nicht viel Blut in so einem Insekt.

Die Rattenschwanzzeit hat begonnen ihr
erstes Jahrhundert herunter zu ticken.

Das ist für ein Jahrtausend nur ein kurzes auf und ab zucken.

*
© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (15.12.14)
Lieber Franky,

dein Text ist wegen der markanten Metapher von den Rattenschwänzen sehr anregend, aber seine Intention ist schwer erkennbar. Vielleicht magst du etwas dazu sagen, was Kommentatoren den Zugang erleichtert.

Liebe Grüße
Ekki
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