nachhauseweg

Kurzgedicht zum Thema Erinnerung

von  monalisa

es scheint
dass ich kaum
gewachsen bin
seit damals
wirken vielmehr die häuser
und gassen geschrumpft
wie dein gesicht grau
und sorgenfaltig der himmel
heruntergezogen bis an
die tagesränder –

dennoch  ungreifbar

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Kommentare zu diesem Text


 unangepasste (17.01.15)
Dieses Gefühl, dass die Welt der Kindheit geschrumpft ist, kennt sicher jeder. Mir gefällt, wie du es hier ins Bild gesetzt hast.

 monalisa meinte dazu am 17.01.15:
Ja, danke, freut mich, wenns an Bekanntes anknüpft und gefällt :), so wie es umgesetzt wurde.

Liebe Grüße,
mona
Sätzer (77)
(17.01.15)
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 monalisa antwortete darauf am 18.01.15:
Vielen Dank, Uwe, für deine so positiven, bestätigenden Worte; freut mich sehr!

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg (17.01.15)
Mona, die Sorge, die du so trefflich dargestellt hast, verstellt uns immer wieder den Blick.
In Faust II, Szene Mitterenacht, sagt sie:

"SORGE.

Wen ich einmal mir besitze,

Dem ist alle Welt nichts nütze;

Ewiges Düstre steigt herunter,

Sonne geht nicht auf noch unter,

Bei vollkommen äußern Sinnen

Wohnen Finsternisse drinnen,

Und er weiß von allen Schätzen

Sich nicht in Besitz zu setzen.

Glück und Unglück wird zur Grille,

Er verhungert in der Fülle;

Wenn es uns gelänge, wieder kindlich zu denken, wäre der Nachhausewegr problemlos.

Liebe Grüße
Ekki

Sei es Wonne, sei es Plage,

Schiebt er's zu dem andern Tage,

Ist der Zukunft nur gewärtig,

Und so wird er niemals fertig."

Wenn es uns gelänge, wieder kindlich zu denken, wäre der Nachhauseweg problemlos.

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa schrieb daraufhin am 18.01.15:
Ach, Ekki, welch schönes, unerwartetes Geschenk, diese Verknüpfung mit der Sorge aus Goethes Faust! Ja, ganz recht die Sorge ist eine 'Graumalerin' und verstellt/verzerrt den Blick, düster in die Zukunft gerichtet, lässt sie Glanz und Freuden der Gegenwart übersehen.
Der 'Nachhauseweg' sollte aber auch nicht zu sehr der Vergangenheit verhaftet und 'verklärt' sein, gilt es doch das Daheim immer wieder gegenwärtig zu gestalten und sichs darin gemütlich zu machen ...

Vielen herzlichen Dank, Ekki,
liebe Grüße,
mona
Silvi_B (48)
(17.01.15)
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 monalisa äußerte darauf am 18.01.15:
Das freut mich sehr, liebe Silvi, dass sich an die geschilderten Erfahrungen anknüpfen lässt, persönliche Eindrücke aufruft und wieder belebt, wie ich an deinem erwähnten Beispiel gut nachvollziehen kann.

Dankeschön und liebe Grüße,
mona
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