Bleib ich stumm

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von  Persephone

Jeden Tag. geht sie hin.
Und fragt sich, wer ich bin.
Wer ich war.

Trauer füllt. ihr Gesicht.
Ihren Namen kenn ich nicht.
Dunkles Haar.

Was hat sie. hier verlorn?
So viel später ward geborn.
Sah mich nie.

Blumen bringt. sie zu mir.
Voller Sehnsucht singt sie hier.
Melodie.

Wange glänzt. tränenrein.
Wer kann so alleine sein?
Hoffnungsleer.

Zitternd weint. sie am Grab.
Ja, sie weiß, dass es mich gab.
Und woher?

Süßes Wort. an mein Ohr.
Liebesschmerz kommt darin vor.
Ohne Kraft.
...
Unerklärlich solches Leid.
Aus ihr werd ich nicht gescheid.
Rätselhaft.

====================
====================

Jeden Tag. warte ich.
Auf ihr Kommen freu ich mich.

Möchte sie gern fragen...
doch kann ich nichts sagen...
in Nächten und an Tagen...
Bleib. ich. stumm.


Anmerkung von Persephone:

Ich hatte hier beim Schreiben wieder eine Melodie im Kopf. Um den Rhythmus zu verdeutlichen, hab ich die Punkte gesetzt: Hilft das beim Lesen oder stört das eher?

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Kommentare zu diesem Text

Silvi_B (48)
(17.01.15)
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 Persephone meinte dazu am 17.01.15:
Hallo Silvi,

danke für deinen Kommentar!

Ich war mir eben nicht sicher, ob sonst die Melodie/der Rhythmus klar wird, den ich mitschicken wollten. Ich wollte diese gedanklichen/gelesenen "Pausen". Es sollte aber nicht als Störung empfunden werden.
Ich werde definitiv noch einmal mit etwas Distanz drüber schauen und überarbeiten.

Die Anmerkung zum Thema war für ein besseres Verständnis gedacht, aber vielen Dank für deine Rückmeldung diesbezüglich!! "Hommage" finde ich toll. Denn es sollte keine traurige Elegie sein, da es ja auch aus der Sicht des Toten geschrieben ist.

Vielen Dank und einen schönen Samstag wünsch ich dir!

 Prinky (17.01.15)
Man kann sich sicher auch in jemanden verlieben der bereits tot ist, aber dennoch ist es natürlich komisch.
Nur, bringt dich diese Liebe nicht weiter.
Es soll ja Menschen gegeben haben, die ihre große Liebe nach der Beerdigung wieder ausgegraben haben, nun ja, das empfinde ich dann doch eher als krank, aber ansonsten....Liebe ist zweifelhaft unglaublich vielseitig.
Mit liebem Gruß Micha
Agneta (62)
(26.02.17)
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 Persephone antwortete darauf am 01.03.17:
Liebe Agneta, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Ich muss gestehen, dass ich bei dem Text in einer "komischen" Phase war. Deine Assoziationen beeindrucken mich sehr. Interessant finde ich, dass du das erzählerische Ich als Frau wahrnimmst.
Den Punkt "sehen vs. treffen" schau ich mir nochmals an. Ich bräuchte da etwas, dass zwar klarmacht, dass sie sich im Leben nicht getroffen haben, aber doch eine Art geistige oder emotionale Verbindung besteht.
Vielen Dank für’s Lesen und Kommentieren!
Agneta (62) schrieb daraufhin am 01.03.17:
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 Persephone äußerte darauf am 01.03.17:
Ja, aber das erzählerische Ich beschreibt damit die Frau, die das Grab besucht. Ob das Ich eine Tote oder ein Toter ist, steht nicht da. Darum find ich interessant, dass du eine Frau herausgelesen hast.
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