Wen juckt noch Winkelmann?
Politisches Gedicht zum Thema Wahrnehmung
von EkkehartMittelberg
Anmerkung von EkkehartMittelberg:
„Edle Einfalt und stille Größe proklamierte J. J. Winkelmann in seiner Erstlingsschrift: ›Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauer-Kunst‹ (1755) als das Schönheitsevangelium der griechischen Kunst und regte damit eine lebhafte Diskussion an, wie gleich der Beginn von Lessings Laokoon zeigt. Die dort zitierte berühmte Stelle lautet im Neudruck des Schriftchens in den Deutschen Lit.-Denkm. Nr. 20, S. 24: "Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der Griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt, und eine stille Größe, so wohl in der Stellung als im Ausdruck. So wie die Tiefe des Meeres allezeit ruhig bleibt, die Oberfläche mag noch so wüten, eben so zeigt der Ausdruck in den Figuren der Griechen bei allen Leidenschaften eine große und gesetzte Seele." Und als ergänzende Ausführung dazu S. 26 f.: "Die edle Einfalt und stille Größe der Griechischen Statuen ist zugleich das wahre Kennzeichen der Griechischen Schriften aus den besten Zeiten; der Schriften aus Sokrates Schule, und diese Eigenschaften sind es, welche die vorzügliche Größe eines Raphaels machen, zu welcher er durch die Nachahmung der Alten gelangt ist." (Quelle: http://www.textlog.de/schlagworte-edle-einfalt-stille.html
Kommentare zu diesem Text
P.S.: Ausnahmen sind natürlich untergegangene Völker, denn die haben ja bei keiner Bank der Welt einen Dispo mehr.
(Antwort korrigiert am 21.03.2015)
(21.03.15)
(21.03.15)
LG
Ekki
Pseudo-Stinkefinger juckt, ...
ich bin gespannt, wann und wie tsipras eine bonzensteuer einführt. oder ist er von den reeder-magnaten bestochen?
(21.03.15)
Es sind noch ein paar Feinheiten drin. Andernfalls schriebe man so etwas besser in Prosa.
LG
Ekki
(21.03.15)
LG
Ekki
LG
Ekki
(21.03.15)
Hier ein Hinweis auf die Winkelmann-Forschung, die noch sehr im Fluss ist:
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.05.2005
"Zwiespältig beurteilt Luca Giuliani die Dissertation von Esther Sünderhauf über die Rezeption der Person und Schriften des Altertumforschers Johann Joachim Winckelmann. So berechtigt ihre vorgetragene Kritik an seiner Kanonisierung, um so bedauerlicher ihr Rückfall in die gleiche "Tradition der Winckelmann-Verdrängung", hält Giuliani der Autorin vor. Sein Hauptvorwurf zielt darauf, dass Sünderhauf für ihre Analyse nicht die Schriften Winckelmanns herangezogen hat, denn wie kann man, fragt der Rezensent, "die Rezeption eines Phänomens behandeln, ohne es zunächst selbst in den Blick zu nehmen?" Giuliani will auch nicht einleuchten, warum Sünderhauf mit ihrer Rezeptionsanalyse erst Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzt, denn den ersten Grundstein zur heroischen Kanonisierung Winckelmanns hätte Goethe bereits im Jahr 1805 gelegt, wendet er ein. Sünderhaufs Fazit, Winkelmann sei zugleich kanonisiert und verdrängt worden, stimmt Giuliani ansonsten aus vollem Herzen zu. Er geht aber noch weiter als die Verfasserin und behauptet - in Kenntnis des Hauptwerks von Winkelmann, das es heutzutage in keiner vollständigen Ausgabe gäbe, wie er beklagt - , dass Winkelmanns Sicht der Kunst entscheidend entpolitisiert worden sei, eine Tendenz, die bis heute anhalte und die er anhand der vorliegenden Dissertation letztlich bestätigt sieht."
http://www.perlentaucher.de/buch/esther-spohia-suenderhauf/griechensehnsucht-und-kulturkritik.html
(Antwort korrigiert am 21.03.2015)
(Antwort korrigiert am 21.03.2015)
(Antwort korrigiert am 21.03.2015)
LG
Helen
LG
Ekki
(Kommentar korrigiert am 22.03.2015)
wenn man ein Gedicht geschrieben hat, ist es freigesetzt und man kann die Rezeption nicht mehr beeinflussen. Umso mehr freut sich der Autor, wenn ein Kommentator, so wie du hier, seine Intention einfühlsam erkannt hat. Danke.
Herzliche Grüße
TT
Herzliche Grüße
Ekki
(24.03.15)