Kiffen im Kaff

Beschreibung zum Thema Selbstironie

von  LotharAtzert

Bald ist es soweit. Bald wird auch die deutsche Cannabisgemeinde entkriminalisiert. Jedenfalls wenn sich die Grünen durchsetzen. Ausgerechnet die Grünen, die der Homöopathie durch diverse Verbote irreparable Schäden zufügten.

Drei Pflanzen für den Eigenbedarf sollen erlaubt werden. Man stelle sich vor: 3 Kästen Bier pro Jahr, oder zwei Flaschen Rum, dann ist Feierabend ... Aber egal, mir reichen auch zwei Damen. (- den männlichen Pflanzen fehlt das, worum es geht ...)
Um dem Bürger die Kehrtwende nahe zu bringen, wird jetzt von der "weichen Droge" gesprochen. Was ist nicht alles Droge - Fernsehen, Zigaretten, Handys, Alkohol, Frauen, (drei Frauen pro Jahr!) ach - die Liste von dem, was alles abhängig machen kann, geht längenmäßig mehmals um den Erdball.

Wer sich "in der Szene" auskennt, weiß, daß in einem israelischen Altenheim seit ca. drei Jahren ein Experiment durchgeführt wird. - Streng wissenschaftlich natürlich, logo!
Aber ich wollte ja vom Ergebnis berichten - man hat also festgestellt, daß die Insassen, die bis dato verspannt, verkniffen, verbohrt, vereinsamt waren und oft an  entsprechenden Gebrechen litten, unter dem Einfluß des Krautes plötzlich, praktisch über Nacht - "zur Überraschung mancher Angehörigen" - wieder Freude am Leben bekamen. Und wo Entspannung ist - das hat man noch nicht festgestellt, das wabert nur aus meinem unwissenschaftlichen Eso-Hirn - da verschwinden mit der Zeit natürlich auch die Krankheiten, die im Zuge des Verspannens ihre Entstehungsursache haben.
Burnout ist dann out. Höchstens noch die Reste im Chillum qualmen.

Statt daß sie mal einen Joint rauchen, oder besser, weil sauberer, die Percolatorbong - das ist wie in den Versuchsanstalten, statt an Ratten oder Affen halt am Menschen - beobachten sie alles in "Feldversuchen" und analysieren der Alten Verhalten, um dem gerade wiedergewählten Premierminister mitzuteilen: "Unbedenklich für Erwachsene - Erlaubnis kann mit Einschränkung erteilt werden."

Ich versuche mir das gerade vorzustellen: hier auf dem Kaff sind die "Bürgerinnen und Bürger" - Eichenholzfurnier mit Hirschgeweih - plötzlich mehrheitlich bekifft, denn was erlaubt ist, wird ja vom Volke gern ausgeübt - s' wird ja nichts Böses erlaubt, da passen die  schon auf! ... da komme ich doch ins Grübeln ... Wenn dann so die ehemaligen Denunzianten plötzlich ihre White Widow neben den Tulpen anbauend, der Kreatiefität tief freien Lauf lassen zu müssen glauben, also auf den Straßen übermütig die Säue rauslassen,  Säue, die noch nie - außer auf Malle durch Sangriagenuß - das Tageslicht sahen - und die tanzen jetzt mit Florian und Helene atemlos durchs nächtliche Tulpenbeet ...

Man kennt auch dieses - Amerikaner in Vietnam, im Irak oder sonstwo - alle stoned hinter Gewehr und Joystick. Weil das Bewußtsein von Marihuana nicht geklärt wird, sind die Folgen doppelt übel. Das THC (Tetrahypnocannabinol) bringt bloß Gestautes wieder zum Fließen, oder in der Fachsprache der Analytiker: es setzt Endorphine frei, die das Volk Glückshormone nennt. Es läßt sich damit wesentlich entspannter morden. Das nutzten schon vor Jahrhunderten die berühmt-berüchtigten Assasins, die Vorbilder der IS-Terroristen. Denen erlaubt man statt drei allerdings auch zweiundsiebzig Jungfrauen.

Im Grunde ändert sich also nichts, außer daß ästhetisch Empfindende besser nur noch in den eigenen vier Wänden kiffen. Aber vielleicht entstehen auch wieder literarisch verruchte Rauch-Lounges. Wer weiß, wer weiß ...

Marianne und Dolores hießen meine beiden ersten Damen. Die Großeltern kamen aus Afghanistan und Jamaika; meine Sippe stammte von hier. Schon vor ihrer Reife waren wir auf Blattfühlung. Ich hegte und pflegte sie, wie ein Geistesbruder zwei junge Damen eben behandelt, dh. ich las ihnen die Wünsche von den gezackten Blättern ab und erfüllte sie im Verborgenen. Die Beiden dankten mir's, wie ich wieder ihnen, jedes auf seine Weise: Dann  streiften wir zusammen durch Obstgärten, naschten mit Hummeln an mancherlei Goldkelch und sangen Grüße mit den Amseln im Abendrot, hochoben auf Tannenspitzen, wo Winde die Sehnsucht seufzend davontrugen.
- Heimwärts, zu Dir in den Himmel, Geliebte ...

Es wäre doch nicht schlecht, Herr Bürgermeister, feste Seniorenkifftage einzurichten, eröffnend vielleicht mit Scott McKenzies Hymmne - " gentle people with flowers in their hair ... ", dazu Lesungen aus Jack Kerouacs Werken. Da jedoch Rauchen der Lunge schadet, habe ich mir erlaubt, Ihnen heute mein erstes Ü-65 Vegan-Magic-Backbook, sowie ein paar Kostproben  vorbeizubringen.
Ich bin übrigens der Erich ... Magic Air, ich.

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Kommentare zu diesem Text

BabetteDalüge (67)
(27.03.15)
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 LotharAtzert meinte dazu am 27.03.15:
Ich "fröne meine Unzufriedenheit an deiner Person" - na das ist doch mal ne Aussage. ...
Der eine hält mich für'n Fundametalist, der andere fürn Buddhismuskonstruierer, der Dritte fürn Esoteriker ... nur von den Texten halten alle nichts.

Ach so, Du hast ihn empfohlen ... ach, ich versteh nur noch Bahnhof.

Retourkutsche II
James, ich nehme heute die Retourkutsche. Da kannst Du den Bentley mal richtig von innen saugen."
(Antwort korrigiert am 27.03.2015)
(Antwort korrigiert am 28.03.2015)
Sätzer (77)
(27.03.15)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 27.03.15:
Da muß ich Dir erst mal ne Kommission schicken, die prüft, ob Du bereit bist für die höheren Weihen. Hast Du vielleicht irgendwelche Reverenzen? (Nervenheilanstalt oä.) Das würde das Procedere erleichtern.

"Meditieren" - noch nie von gehört ...
(Antwort korrigiert am 27.03.2015)
Sätzer (77) schrieb daraufhin am 27.03.15:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 28.03.15:
Reverenzen - die Ansammlung von Geistlichen;-)
jaja ... ich war ... siehe Titel ...
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