jene Jahre in goldenem Licht

Gedankengedicht zum Thema Erinnerung

von  Sekundärstille

Nacht
Geräusche durchs geschlossene Fenster
Wägen auf nasser Fahrbahn
halten mich kurz am Wachen bis
die tiefe der Dunkelheit überhand nimmt und
einzig vom Schlaf geschickte Boten
das Dämmern bemerken

vor blicklosen Augen Daumenkino
versuche zu rennen doch jeder Schritt auf härtendem Zement
bringt Dich weiter weg
von jenen Jahren in goldenem Licht
die verblassen wie Polaroids in Mutters Alben
verschwommene Momente sepiafarben konserviert
als letzte Wächter der Erinnerung

hörst Du die Rufe lachender Stimmen auf Tonband
getragen vom Wind eines alten Sommers
ein Pflug der Zeit zieht seine Bahnen
durch wogende Ähren im Sturm
und im letzten Licht des Tages
Wolken von aufgewühltem Staub wie Diamant
Wegweiser zum Portal Deiner Geschichte

öffne die Tür und entsteige dem Schlaf
jedes Wort Deiner Chronik eine Sprosse
der alten Holzleiter hinauf zum Dachboden
tausende Luftballons warten auf Deine Hand
tragen Dich
zurück ans Licht auf eine Wolke von Der Du
hinunter sehen und jene Tage betrachten kannst die
für mich längst verloren sind

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (22.09.15)
Der Weg träumender Erinnerung ist schön beschrieben.

LG
Ekki

 Sekundärstille meinte dazu am 22.09.15:
Freut mich sehr, dass es Dir gefällt!

 W-M (22.09.15)
da hat es ein paar sehr starke passagen drin, klasse

 tueichler antwortete darauf am 18.07.16:
kann mich Werner nur anschließen!

Tom 😎
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