Echternach

Text zum Thema Unendlichkeit

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Ich laufe und renne auf dem schwarzen Planeten. Immer rund und rund. Springend versuche ich die winzig leuchtenden Sterne am Himmel zu erreichen. Doch stets vergeblich. So hell und klar wie elysische Gesänge und wie ein Salzkorn so rein zwischen den Fingerspitzen von Elfen. Ein Gott scheint sie an ein Stöckchen gebunden zu haben, und immer wenn ich springe, reißt er das Stöckchen in die Höhe. Wie zu einer perfiden Springprozession hüpfe ich wie ein lächerlicher Hampelmann über diese dunkle Erde. Und die Beine werden schwer und krumm, die Schultern schmerzen und es ist dumm, dass ich es immer und immer versuche, im insgeheimen Wissen, dass ich sie nie werde erreichen können. Die Sterne. Die Stecknadellöcher im Samt des Alls, glühend, leuchtend, Schönheit versprechend. So weit entfernt, wie meine Vorstellungskraft nicht reicht. So hüpfe und so baumle ich kopfüber von dieser von wahrem Licht so unbeleckten Welt. Dem Himmel entgegen unerreicht und stets fern.
Die Sonne fällt auf ein kaltes Gesicht. Ich wollte verreisen, doch konnte ich es nicht.


© Rainer M. Scholz

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