DER BAUM - frühlingsimpression

Erlebnisgedicht zum Thema Natur

von  harzgebirgler

Er wächst empor und wurzelt tief
aus winz´gem Keim, worin er schlief
in seiner Gänze schon und Pracht,
die Schatten spendet, Freude macht,
wenn man sie blühend sieht, belaubt,
nicht winterlich des Kleids beraubt.
Naht der Frühling und spricht: „Zeige!“
zum Gerippe bloßer Zweige
„Oh Baum-Natur, was in dir steckt!“,
wird lang Verborg´nes aufgeweckt,
drängt voller Lust ans Licht hervor,
schmückt leuchtend sich mit Blütenflor,
läßt auch manche Früchte spriessen,
die wir oft und gern geniessen:
So schmecken wir, was er uns schenkt,
der Baum, den stiller Segen tränkt –
Himmels Segen und der Erde,
der ihm zuspricht: „Wachse! Werde!“

Doch ob Palmen, Zedern, Eichen:
So hoch alle Bäume reichen –
der Himmel wölbt unendlich weit
sich über sie in Ewigkeit,
gönnt nicht nur Bäumen die Gestalt,
die sich gesell´n zu dichtem Wald
und wurzeln müssen, so wie wir,
das mit Vernunft begabte Tier.
Wurzellos auf Erden wohne
nie der Schöpfung stolze Krone,
weil auch Werke wohl gelingen
und den Sinn zum Vorschein bringen
aus des Menschen Wurzelkraft,
die be-gründet, was er schafft
und die höchsten Früchte treibt,
wenn er getreu den Wurzeln bleibt –
wie ein Baum sich erst entfaltet
aus dem Grund, der in ihm waltet.

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Kommentare zu diesem Text

Absinth (62)
(19.04.16)
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 harzgebirgler meinte dazu am 19.04.16:
sei ohne sorge : die gedichte sind alle von mir, zeile für zeile, und es folgen - auch aus dem überaus reichhaltigen fundus - hier noch etliche weitere. bg
True-Poems (58) antwortete darauf am 20.04.16:
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True-Poems (58)
(20.04.16)
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swetlana (51)
(27.04.16)
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 harzgebirgler schrieb daraufhin am 27.04.16:
„alles verstehen ist alles verzeihen“*
doch sachen kaum je die zum himmel oft schreien...
*madame de stael
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