Luise lag wimmernd im Zimmer

Gedicht zum Thema Leben

von  harzgebirgler

à la “Mariechen saß weinend im Garten“ (19.Jh.)

Luise lag wimmernd im Zimmer ihr Liebster ach Gott welche Schmach
hat offenbar Frau schon und Kinder am Rhein in Andernach
Sie kann es gar nicht fassen rauft barmend sich das Haar
weil sie den Treueschwüren so leicht erlegen war.
Sie kann es gar nicht fassen rauft barmend sich das Haar
weil sie den Treueschwüren so leicht erlegen war.

Er hat sie glatt sitzen gelassen und machte ihr erst noch ein Kind
es stürzen ihr Tränen aus Augen die wund vor Kummer sind
Sie war so voll Vertrauen ihr Herz erfüllt von Glück
jetzt aber wo´s zerronnen ist schmerzerfüllt ihr Blick.
Sie war so voll Vertrauen ihr Herz erfüllt von Glück
jetzt aber wo´s zerronnen ist schmerzerfüllt ihr Blick.

Was werden die Eltern nur sagen die immer so bieder und brav
nein Unzucht ihrer Tochter das träumt ihnen nimmer im Schlaf
Was soll denn jetzt bloß werden der Schwängrer ist davon
und dem entehrten Mädgen nun Schimpf und Schande drohn.
Was soll denn jetzt bloß werden der Schwängrer ist davon
und dem entehrten Mädgen nun Schimpf und Schande drohn.

Kein Trost will Luise erscheinen als einzig Vergessen im Tod
ins Wasser muß sie gehen mit all der Enttäuschung und Not
Nachts schleicht sie aus dem Hause mit mondbleichem Gesicht
Eltern Nachbarn Leute gewahrn ihr Herzeleid nicht.
Nachts schleicht sie aus dem Hause mit mondbleichem Gesicht
Eltern Nachbarn Leute gewahrn ihr Herzeleid nicht.

Am Himmel leuchten die Sterne zum Ufer der Weg ist nicht weit
Hinläuft sie wie im Taumel von fern schlägt ein Glöckchen die Zeit
Jählings zuckt sie zusammen ihr Kind hat sich gerührt
als ob es widerstrebend das Ende nahen spürt.
Jählings zuckt sie zusammen ihr Kind hat sich gerührt
als ob es widerstrebend das Ende nahen spürt.

Dies Warnen des Kindes im Schoße so kurz vor der nassen Gruft
war ihr des Schicksals Stimme die “Lebe weiter!“ ruft
Luise geht und beichtet den Eltern was geschehn
und beide lassen Gnade vor schnödem Recht ergehn.
Luise geht und beichtet den Eltern was geschehn
und beide lassen Gnade vor schnödem Recht ergehn.

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Kommentare zu diesem Text

True-Poems (58)
(03.05.16)
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 harzgebirgler meinte dazu am 03.05.16:
sie war sich ihrer mutterpflicht / zum glück bewußt - manche sind’s nicht. herzlichsten dank & glg
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