Ganz ohne Intransigenz, Herr Konsul?

Satire zum Thema Alter

von  loslosch

Mens et ratio et consilium in senibus est (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; De senectute). Alte Menschen verfügen über Verstand, Vernunft und klugen Rat.

Ciceros Buchrolle (lat. volumen) hieß wörtlich "Vom Alter". Heute würde man titeln: "Über die Vorzüge des Alters." Das weckt Neugier. Oder besser: "1.000 Tipps, das Leben zu verlängern." Bloß nicht: "... das Leben in die Länge zu ziehen." Obwohl: Unter Satire gut vermarktbar.

Die Fitness alter Menschen ist, parallel zur weit höheren Lebenserwartung gegenüber der Antike, erheblich gestiegen. Aber eines war und bleibt richtig: Alte Menschen besitzen das Talent, an Irrungen und Wirrungen vergangener Tage festzuhalten, als hätten sie wahre Königswege beschritten. Motto: Ich habe (fast) alles richtig gemacht.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(01.08.16)
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 loslosch meinte dazu am 01.08.16:
ich erinnere mich an eine kl. sentenz aus dem commentariulum. mancher fürchte sich vor seinem eigenen schatten. das steht im kv, entweder gepostet oder im speicher.

klar nehme ich wahr, dass vor allem die söhne nichts vom ollen vater aufnehmen wollen. aber es gibt fälle, wo sie jahre später genaueres wissen möchten!

allgemein gilt: fremde junge menschen hören besser zu, längst nicht nur aus höflichkeit ...

die gutbezahlten spitzenspieler im schach haben fast immer einen trainer bzw. berater oder manager. es geht nicht nur um spitzelei und kiebitztätigkeit, sondern auch um didaktisches. dieses beratungs(un)wesen dürfte heute kraft finanzen sogar umfangreicher als früher sein.

der schräge blick auf den ollen trainer? fehlanzeige!

 niemand (01.08.16)
Nun, wenn jemand für sich zu der Erkenntnis kommt er habe alles,
fast alles richtig gemacht, was gibt es da zu bemängeln?
Bemängeln könnte man dieses nur, wenn der Betreffende auf der Aussage beharrte, er habe auch für andere alles fast richtig gemacht. Was er persönlich an Erkenntnis für sich gewann [die Betonung liegt auf: für sich] kann kein anderer weder wohlwollend, noch negativ beurteilen. Und woran ein solcher festhalten möchte
[wiederum nur für sich] daran hat ein anderer wohl kaum zu rütteln.
Und wenn es für ihn ein Königsweg war, dann war er für ihn einer.
Wie gesagt: für ihn! LG Irene

 loslosch antwortete darauf am 01.08.16:
wenn einer ganz für sich zu einer bestimmten erkenntrnis kommt, könnte das an mangelnder flexibilität liegen. und sowas begegnet einem unter alten menschen öfter.

ob ich selbsttherapie betreibe?

 niemand schrieb daraufhin am 01.08.16:
Na, ja, ich würde das nicht am Alter festmachen, Lo.
Es gibt Junge, deren einzige Flexibilität darin besteht ihr
IPhone, oder wie dieser Seelenfresser heißt, zu drücken

 loslosch äußerte darauf am 01.08.16:
und wie! ich denke an den begriff der senilen intransigenz.

ps: google kennt nur altersstarrsinn.
(Antwort korrigiert am 01.08.2016)
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60)
(01.08.16)
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 loslosch ergänzte dazu am 01.08.16:
dieser sir hat dir einiges in die wiege gelegt. ekel scheint deine stärke zu sein.
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60) meinte dazu am 01.08.16:
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 Fuchsiberlin (02.08.16)
Ich las mal etwas, das lautete sinngemäß: Bei manch altem Menschen treten im Alter, die von der Umwelt als unschön bewerteten Charakterzüge verstärkt hervor. Und ja, er existiert durchaus bei manch einem altem Menschen: Der Altersstarrsinn (mit dem Anspruch auf Unfehlbarkeit)

 loslosch meinte dazu am 02.08.16:
ich halte ja altersstarrsinn (kein med. fachwort!) für eine vorstufe von demenz; denn bei dementen personen treten alle charaktereigenschaften mit voller wucht an die öffentlichkeit.
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