Vertreibung aus dem Paradies

Gedicht zum Thema Gott

von  harzgebirgler

Für Gott ist alles kein Problem:
Er griff sich einst ´nen Klumpen Lehm,
er formte ihn und blies ihn an -
ruckzuck ward daraus nun ein Mann,
den er recht simpel Adam nannte
und als sein Ebenbild erkannte.
Das war der erste Mensch der Welt
und in der Bibel wird erzählt,
daß Gott befahl: “Halt dich im Zaum
und iß nicht vom Erkenntnisbaum!
Die Frucht, die dort wächst, ist tabu,
laß also diesen Baum in Ruh´!
Von allen Früchten darfst du essen,
doch dies Verbot niemals vergessen!“

Bald fühlte Adam sich echt mies
so ganz allein im Paradies,
denn solo durch die Gegend latschen
und immer mit sich selber quatschen,
sorgt, selbst wenn man sonst nichts entbehrt,
für Trübsinn, der den Geist beschwert.
Des Adams Junggesellenschmerz,
der rührte - klar! - auch Gottes Herz,
der ja an seiner Schöpfung hing
und prompt erneut zu Werke ging:
Aus Adams Rippe hergestellt,
kam so die erste Frau zur Welt -
Eva hielt Adam nun bei Laune
innerhalb Edens Gartenzaune.

Die beiden könnten heut´ noch leben,
würde es nicht die Neugier geben.
Das Glück war nämlich nicht von Dauer -
die Schlange lag schon auf der Lauer
und Eva schmeichelnd in den Ohren:
“Ganz sicher bleibt ihr ungeschoren,
wenn ihr die süße Frucht probiert,
die euch Erkenntnis garantiert!
Gott hat euch das nur untersagt,
weil es ihm eben nicht behagt,
daß ihr dann weise seid wie er,
denn Konkurrenz, die haßt er sehr!“
Betört biß Evchen in die Frucht,
von der auch Adam gleich versucht.

Während die beiden noch so kauten
und kauend in die Gegend schauten,
fand Gott das wirklich mehr als fies
und schmiß sie aus dem Paradies:
“Ihr habt gesündigt und müßt sterben,
doch nicht nur ihr, auch eure Erben!
Durch Arbeit sollt ihr euch ernähren
und euch zudem noch flott vermehren!“
Weil halt das erste Menschenpaar
trotz Warnung nicht zu bremsen war,
sind seitdem alle Menschenkinder
zeitlich begrenzte arme Sünder.

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Kommentare zu diesem Text


 HerzDenker (11.12.21, 05:15)
Gott sah im Menschen eine Konkurrenz? An der Vorstellung von Gott würde ich noch ein wenig arbeiten!
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