kleine vorfrühlings-GAUCKelei (2/2012)

Gedicht zum Thema Politik

von  harzgebirgler

das jahr es läuft sich langsam warm
und hat schon mal politisch charme:
das land holt atem und holt luft
wulff ist passé  - der "kuckuck" ruft...
 
er wurde früher "gauck" *) genannt
und ist bald präsident im land
ein ziemlich selbstgerechter mann
von dem man noch nicht sagen kann
 
...freiheit! freiheit! rufts aus dem wald
ansonsten bleibt die küche kalt
zu tafeln geht das arme kind
dem sprücheklopper schnuppe sind...
 
ob seine freiheitslitanei
in der kein platz für "occupy"
und bislang auch nicht für "hartz vier"
ihm öffnet aller herzen tür
 
die kluft zumindest oh die klafft
viel armut wächst was unmut schafft
denn reichtum wen’ger wächst noch mehr -
da fällt versöhnung richtig schwer
 
und wehe wer da sprachlos bleibt
es präsidial gar eitel treibt
ohne antenne für die not
die ihm ja selber kaum je droht
 
der hat ganz schnell die gunst verspielt
des volks das meistens deutlich fühlt
ob einer seine sorgen kennt
oder nur stolz auf lorbeer’n pennt
als büttel vom establishment...
 
 
 


Anmerkung von harzgebirgler:

*) Die Namen Gauch und Gauck sind Übernamen zu mittelhochdeutsch "gouch" (= "Kuckuck"). Wohl weil der Kuckuck wegen seines eintönigen Rufs als töricht galt, bezeichnete das Wort im übertragenen Sinn auch einen Toren und Narren, insbesondere einen von der Liebe geblendeten Menschen. Der Geck beispielsweise ist ein eingebildeter, selbstgefälliger Narr. Er ist voller Selbstvertrauen und Dünkel auf Grund von Vorzügen, die er nicht besitzt, oder die keine sind, wenigstens keine, die ihn zu seinen Anmaßungen berechtigen. Er gibt sich das Ansehen von Verdiensten und Vorzügen (z. B. des Standes, der Schönheit), die er zu besitzen glaubt, und ist von dem Beifall berauscht, den er zu erhalten vermeint. Im Mittelalter wurden auch Gaukler und sonstiges Fahrendes Volk als Gauck bezeichnet, zuweilen abschätzig im Sinne von Spitzbube. (Quellen: DUDEN Familiennamen; Wikipedia; Johann August Eberhards Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1910)

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