John Newton und eine Entscheidung in stürmischer Nacht

Kurzprosa zum Thema Veränderung

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Die sich mit Schiffen aufs Meer hinausbegaben, auf großen Wassern Handel trieben, das sind die, die die Taten des HERRN sahen und seine Wunder in der Tiefe.Er redete und bestellte einen Sturmwind, und der trieb seine Wellen hoch. Sie stiegen zum Himmel empor, sie sanken hinab in die Tiefen, es verzagte in der Not ihre Seele. Sie taumelten und schwankten wie ein Betrunkener, es versagte all ihre Weisheit.
    Dann aber schrien sie zum HERRN in ihrer Not: und er führte sie heraus aus ihren Bedrängnissen.Er verwandelte den Sturm in Stille, und es legten sich die Wellen. Sie freuten sich, dass es still geworden war, und er führte sie in den ersehnten Hafen.Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade, für seine Wunder an den Menschenkindern (aus Psalm 107)
1748 – Auf dem Rückweg von Afrika nach Irland geriet das Schiff, auf dem sich der Sklavenhändler und bekennende Atheist John Newton befand, in einen schweren, tagelangen Sturm.
    Eines Nachts stand er in sturmgepeitscher See am Steuerrad und er hatte keine Hoffnung mehr, dass sie aus dieser Lage lebend herauskommen würden.
  Sein ganzes Leben zog  an ihm vorbei und ihm war klar, wenn es einen Gott gab, so hatte er schwer gegen IHN und seine  Gebote gesündigt. Er würde mit Gewisssheit – und zu recht –  in der Verdammnis landen.

Plötzlich fielen  ihm wieder gelernte Bibelversen aus seiner Kindheit und Jugend ein. Er hatte – auch ohne Beweise – an diesen Gott der Bibel geglaubt. Aber später zu Beginn seiner Seefahrerzeit hatte  ein philosophisch  gebildeter Offizier mit seine spöttischen Kommentaren bezüglich Gott und  Glauben den Zweifel in sein Herz gesät, und irgendwann war ihm der Glaube abhanden gekommen.
    Später hatte er sich unter seinen Kameraden als ein besonders mutwilliger Gotteslästerer hervorgetan.
Aber angesichts dieser Naturgewalten und dem absehbaren Ende sah er  ein, dass er  nichts mehr zu verlieren hatte. Er schrie in den Sturm: „Gott, sei uns gnädig, rette uns!“
 
Er selber hatte diesen Moment als den Wendepunkt in seinem Leben bezeichnet. Das Schiff überstand den Sturm und erreichte sicher den heimischen Hafen in Irland.
  Er hatte keinen Beweis, dass Gott ihn und das Schiff wirklich  errettet hatte. Aber die Begenheit war der Auslöser für eine intensive Gott-Suche. Fortan besuchte er Gottesdienste, betete und las in der Bibel.
  In der Zeit  machte er Erfahrungen, die - für ihn - ganz offensichtlich auf den biblischen Gott zurückgingen. Nach und nach begann er sich der Existenz Gottes  gewisser zu werden, bis er sich irgendwann offen zum christlichen Glauben bekannte. Später wurde er ein Vorkämpfer für die Abschaffung des Sklavenhandels. ( nach "Rebell aus Liebe" von Grace Irwin)

Bekannt geworden ist John Newton als Autor von „Amazing Grace“ (Erstaunliche, unbegreifliche Gnade):

           
                      Erstaunliche Gnade, wie süß der Klang,
                      Die einen armen Sünder wie mich errettete!
                      Ich war einst verloren, aber nun bin ich gefunden,
                      War blind, aber nun sehe ich.

                      Es war Gnade, die mein Herz Furcht lehrte,
                      Und Gnade löste meine Ängste;
                      Wie kostbar erschien diese Gnade
                      In der Stunde, als ich erstmals glaubte!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (21.10.16)
"ein philosoph gebildeter Offizier"

philosophisch

Im Gegensatz zum Psalm, wo im hebräischen Text statt HERR der Gottesname JHWH steht, haben dein Fettsatz beim Namen des Mannes, dein "IHN", so Gott gemeint ist als simple Bezeichnung "Gott", deine rote Markierung bei "Wendepunkt" und Fettsatz bei "Existenz Gottes" für dich möglicherweise eine Funktion, nur wird sie außer von dir leider sonst von niemand als sinnvoll eingeschätzt. Es stört erheblich den Lesefluss, wenn man nicht das Lesen miserabler biblizistischer Pamphlete gewohnt ist, in denen gewöhnlich so verfahren wird. Du vermittelst damit den meisten Lesern höchstens, dass der Autor irgendwelche Probleme hat, welche, wird nicht durch die seltsame und scheinbar unmotivierte Schriftgestaltung verstanden.

"auf dem sich der Sklavenhändler, Atheist und Lästerer John Newton"

auf dem sich der Sklavenhändler und Atheist John Newton

Doppelung. Wird später ausgeführt.

" Sein ganzes Leben zog an ihm vorbei und ihm war klar, wenn es einen Gott gab, so hatte er schwer gegen IHN und seine Gebote gesündigt."

Dass ein vom Tod bedrohter Atheist denkt, er hätte gegen Gottes Gebote gesündigt, ist auszuschließen. Drei Dinge fehlen: 1. Gott, 2. Gebote, 3. Verständnis von Sünde.

Dass bigotte Menschen sich kurz vor einer Bekehrung Stehende sich so vorstellen, ist offensichtlich. Satz weglassen.

An deiner Stelle würde ich am Ende des Textes in einer Fußnote die Quelle erwähnen, nach der erzählt wird. Manche Menschen schätzen das und besorgen sich auf solche Hinweise die erwähnten Bücher.

Streichen würde ich: " Er hatte keinen Beweis, dass Gott ihn und das Schiff wirklich errettet hatte. Aber er begann nun Gott intensiv zu suchen." Muss nicht gesagt werden. Steht auch so im Text. Mehr eine (in meinen Augen) überflüssige Erklärung.

Ansonsten finde ich den Text recht gut gelungen.

Du könntest das Original im Amerikanischen von Amazing Grace dazusetzen und ev. einen Link einer guten Interpretation ergänzen.

Mich persönlich würde zusätzlich interessieren, wie er dazu kam, Kirchenlieder zu dichten, welchen Bezug er zu Literatur hatte usw.
(Kommentar korrigiert am 22.10.2016)

 Bluebird meinte dazu am 22.10.16:
Danke .. ich habe einige Anregungen übernommen, eine Passage etwas verändert ... weitere kleine Verbessungen wird es - wie bei den meisten meiner Texte - noch geben

 Dieter Wal antwortete darauf am 22.10.16:
Wozu Fettsatz und Rotmarkierungen?

 Bluebird schrieb daraufhin am 22.10.16:
Weisst du doch .. der Abwechslung wegen ... aber noch mal danke für deine lektorische Unterstützung ... ich nehme mir beim Schreiben zu wenig Zeit dafür ... bin erst einmal froh, wenn der jeweilige Text fertig ist

 Dieter Wal äußerte darauf am 22.10.16:
Es hat keine Funktion, es sei denn, der Verursacher möchte dadurch vermitteln, er würde unter Zwängen leiden, was dann auch eher von niemandem verstanden würde. Als Befremdung würden die Inhalte komplett genügen. Diese Form der stilistischen Leser-Abwehr halte ich für völlig unnötig.
Graeculus (69)
(21.10.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter Wal ergänzte dazu am 21.10.16:
https://de.wikipedia.org/wiki/Amazing_Grace
Graeculus (69) meinte dazu am 21.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram