Olympia (Stadion)

Erlebnisgedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  Tatzen

Unter Zeus‘ Augen
Chronos im Blick
die Marmorschwelle mit den Zehen gepackt

im Geiste nackt
brennt die Sonne uns das Streben
durch die Haut

[immer! ja immer der Beste!]

kein Laut
aus dem Schatten
selbst Tithonos scheint zu schweigen

alle Gerüche
alles Fühlen
Hitze, Wind, Zypressen, Schweiß
ballt sich zusammen,
ein einziges

Ich bin

und werde
          werde
              werde

bis am Ziel

der rasch gepflückte Ölzweig
auf mich nieder sinkt

ein neues Leben.


Anmerkung von Tatzen:

Heutzutage darf man nicht mehr nackt in Olympia laufen, anders als vor 2000 Jahren. Dafür gibt es jetzt extra abgestellte Aufsichtspersonen. Aber auch in Sportsachen ist es ein tolles Erlebnis!

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(19.02.17)
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 Tatzen meinte dazu am 19.02.17:
Tithonos ist der Geliebte der Göttin Eos (Morgenröte), die sich für ihren Geliebten das ewige Leben wünschte, ohne dabei daran zu denken, auch ewige Jugend für ihn zu erbitten. So lebt der arme Tithonos zwar noch immer, ist aber mittlerweile zu einem kleinen harten Klumpen zusammengetrocknet, der laut sein Leid klagt - der Ursprungsmythos der Zikaden, die man überall in Griechenland hört.
Freilich nicht gerade die bekannteste Metamorphose, aber eine ziemlich weise

Ach und danke für die Empfehlung!

Gruß Tatzen
(Antwort korrigiert am 19.02.2017)
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