Atemriss

Text zum Thema Stille

von  Livia

Dieser Text gehört zum Projekt    Texte vom Tod.
Atme. Immer wieder höre ich dich. Manchmal trifft es mich so plötzlich, dass ich die Augen zusammenkneife. Dann sehe ich es wieder: Als ich nach Hause kam, war alles still, nur die Melodie des Windspiels an der Haustür war zu hören. Es war zu unbelebt. Kein knackendes Feuer im Schwedenofen, kein glühendes Räucherstäbchen auf dem Sheesham Holz und keine Musik aus der alten Stereoanlage. Die Frage pulsierte in meinen Fingerspitzen, die über die Zettel auf der Kommode fuhren: Wo bist du? Wie ungewöhnlich, im Schlafzimmer war das Bett abgezogen und eine schwarze Mappe lag auf der nackten Matratze. Als ich sie zuschlug, tanzte die Stille wie Staubkörner durch die Luft und segelte wie ein Schleier auf mein Bewusstsein. Nur Dokumente, Bescheide, Belege. Auf Play drückend, sang mir Bob Dylan die Antwort Blowin‘ in the Wind. Irgendwas stimmte nicht. Ich wusste nur nicht … was genau es war und doch erkannte ich, dass es begonnen hatte.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.03.17)
Extrem manieriert.

 Livia meinte dazu am 31.03.17:
Ohne schmeckt es so trocken.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram