Was Dualismus ist

Gedanke zum Thema Bewusstsein

von  LotharAtzert

An ein Wir zu glauben, ohne das Ich zu enträtseln.

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Kommentare zu diesem Text

Bette (70)
(19.07.17)
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 LotharAtzert meinte dazu am 20.07.17:
Ja, kein Mumm, die Bagage! Damit verursachen sie ihre persönlichen Scheiterhäufen, die dann die ganze Welt betreffen: "Wir schaffen das","Yes, we can!"
Danke Dir und auch dem GigaFuchs
(Antwort korrigiert am 20.07.2017)
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60)
(21.07.17)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 21.07.17:
... unterzubuttern
- sagt Melkmeister Ätznatron;)
Grüerzi
Herzlichsten Dank auch für PN-Hinweis.

 Fidel (29.08.20)
Das lässt mich schmunzeln, ehe ich es zu Ende analysiert hab. Emotionen sind schneller als Verstand.

Ohne den Titel ließe der Text offen, ob dem tatsächlich so ist.
Der Titel ist aber richtungsweisend, denn er lässt seinen Text ergänzen.

Ich für mich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem Textinhalt mitgehen will.
Wenn ich's versuche, kommen mir spontan Begriffe wie Familie oder Freundschaft in den Sinn. Wir hinterfragen unsere eigenen Zustände nicht zur Gänze, wenn es um nahe stehende Blutsverwandtschaft geht. Wenn wir es tun und etwas finden, das gegen die Familie spricht, so erlaubt es uns (in den meisten Fällen!) nicht, uns von ihr abzuwenden. Wir sind nur unter hoher Energiezufuhr fähig, ihr zumindest zeitweise den schein-endgültigen Rücken zu kehren. Demnach ja: Wir enträtseln das Ich nicht bis zur endgültigen Konsequenz. Oder wenn, dann nur theoretisch und fügen uns den bestehenden Umständen. Und so weiter.

Weiterhin kommt mir der Dualismus Volk - Staat in den Sinn. Je nach Staatsform trifft der obige Text absolut zu. Dann ist aber "enträtseln" ein reiner Euphemismus; vielmehr dulden wir dann das Wir trotz dem Ich. Es gibt eigentlich keinen mir nun in den Sinn kommenden Staat, bei dem das nicht so währe. Jede politische Form frisst ihre Kinder, andernfalls könnte kein polit. Konstrukt existieren.

Einige, weitestgehend "apolitische" Gemeinschaften wie tribes etc. (oder eine gewisse politisch ähnelnde Struktur in ihrer Urform innehabend, allerdings nicht bis zur letzten ausbeutenden Konsequenz, wie es in einer Staatsform für selbstverständlich gilt) funktionieren nicht so. Dort wird die Balance von Ich und Wir gehalten, ohne dass das eine oder andere tatsächlich zu Schaden käme. Faszinierend für Sklaven wie uns (und hier muss man nichts beschönigen! Wie ich anderswo heute schon schrieb ist die legalisierte Versklavung vor allem in sog. "Erste-Welt-Ländern" absolut an der Tagesordnung und allseits vertreten), Alltag für jene.


Dualismus, inwieweit der überhaupt in der Praxis ausgetragen werden kann, ist eine schwierige Sache, finde ich. Ohne Kompromisse kein Dualismus.
- Oder etwa nicht? Ich behaupte einmal: Es funktioniert aber doch! :)

Liebe Grüße an dich!

Ach so: Natürlich gibt es auch noch den Zustand Ich = Wir, Äußerst selten allerdings, denke ich.

Kommentar geändert am 29.08.2020 um 10:06 Uhr

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 29.08.20:
"Ich für mich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem Textinhalt mitgehen will. ..."
Ja du gehst jetzt ins Detail, das war beim kurzen Apho natürlich nicht möglich. Was vorweg ging, waren Auseinandersetzungen inbezug auf Dualismus und Nondualismus. Das "Hinterfragen zur Gänze" ist ja unabhängig zur emotionalen Bindung an die Familie oder wen auch immer. Allgemein wird im Buddhismus zwischen relativer Sichtweise und absoluter Sichtweise unterschieden. Bei ich-du-andere geht es immer um die relative und dualistische Sichtweise - wir sollten das getrennt betrachten. Du brauchst dich also nicht zu fragen, ob du da mitgehen willst, wir lassen beides gelten

Was du über den Dualismus Volk - Staat schreibst sehe ich ähnlich. Es fällt mir aber noch was anderes ein, was Wolfgang Döbereiner einmal erzählte: im Staat sind wir mehr oder weniger gleichgeschaltet. Im früheren Reich, sofern wir nicht gleich ans 3. Reich denken, sondern eher an Königreiche (meinetwegen das friedliche Königreich Buthan), ist das nicht der Fall. Hier dient jeder dem Ganzen und kann doch gerade dewwegen seine Individualität entwickeln und zu seiner Gestalt finden. Gestalt (als Zusammenkunft von Vielfalt) ist ein Begriff, über den wird noch zu reden sein, aber nicht unbedingt hier jetzt.

"Ohne Kompromisse kein Dualismus" - das hast du wirklich schön gesagt.
Funktionieren tut vieles. Aber es ist halt noch zum stofflichen Bereich gehörend. In der Münchner Rhythmenlehre heißt es: die Funktion dient der Ordnung, aber diese nicht jener - Menschen können lernen, nur bei Grün die Straße zu überqueren, doch für Tiere wäre das absurd, weil es nicht Teil der Himmelsordnung ist.

Jetzt hab ich noch eine Bitte: wenn du einen privaten Kommentar schickst, so gibt es keinen Link, der dorthin führt. Bei neueren Texten ist das kein Problem. Aber bei einem alten Text, wo ich nicht mehr weiß, wo der stehen könnte, erfordert es einige Zeit an Suche. Wenn du das Datum erwähntest, könnte ich gleich den entsprechenden Zeitraum heraussuchen, das wäre fein.
Es freut mich übrigens, was du an anderer Stelle sagtest, daß du wegen meinen Texten dich anmeldetest, aber dazu sage ich am entsprechenden Ort noch was. Jedenfalls vielen herzlichen Dank erst mal.

Liebe Grüße
Lothar

 Fidel äußerte darauf am 29.08.20:
Hallo :)

meinst du den Text hier?
https://www.keinverlag.de/421251.text

Klingt spontan nach Kommunismus in seiner reinsten Form (gibt es hier einen Smily, der sich übergibt... lass mich suchen...)! Wie ich darauf komme?

Eigentlich ein perfektes Arrangement, über keine "Wesensnatur" zu verfügen, sich einfügen in des anderen (jetzt darf ich nicht "Abbild" sagen zuviel Metaebene) Struktur, Sein, Sache etc. Harmonische Reziprozität. Ohne hormonelle Biochemie ist das sicherlich total möglich :D Einheit bilden, ohne sich selbst abbilden zu wollen, oder ohne sich profilieren zu wollen, sprich einfach mal die Klappe halten, statt die Umgebung mit seiner Dummheit zu demolieren; diese Harmonie ist den (meisten) Menschen vorenthalten. Mensch, der dritte Aspekt.

Weißt du, je mehr ich erfahre erlebe nachdenke beobachte, umso mehr reduziert sich mein Wissen und weist auf alt-buddhistische Denkstrukturen hin; und ich bin ein Niemand im Wissen um Buddhismus, eigentlich. Ich war nie am Ursprungsort des Buddhismus, habe niemals die Kultur und das Drumherum erlebt, spreche nicht die entsprechende Sprache etc. Bücher sind ein Scheiß wenn es um sowas geht.
Buddhismus ist die einzige Religion (oder "Religion"? Ich möchte niemandem auf die Nerven gehen, wenn ich Buddhismus mit oder ohne " beschreibe, daher mea culpa, sollte ich falsch liegen; hat Buddhismus doch keinen theistischen Kontext, daher "Religion" - und mir noch lieber als Lebenseinstellung oder Weisheit oder nenns wie du willst, Bennenungen sind auch nur Kategorien, die nur Blinden dienen mögen :)) -

ja, Buddhismus ist die/der/das einzige [ ... ], auf die ich am Ende eines [was auch immer]Prozesses stoße und zugegebenermaßen leicht aggressiv werde, weil ich feststelle, Scheiße, das hat schon jemand vor mir gefunden :) das zur Überheblichkeit eines jeden Menschen.

Ja, Kommunismus. Der eine geht im Ganzen auf und das Ganze sprudelt den einen Bach runter. Politische Formen sind die dämlichste Reduktion großer Theorien, ums gemeine Volk abzuspeisen.
Daher ganz schnell wieder weg von Politik.

Nondualismus und Dualismus. Alles ist Eins ist so simpel wie Pinkeln. Darauf zu kommen bedarf es allerdings Jahre/Jahrzehnte. Alles Einfache ist das Schwerste.
Ist Oben und Unten eins und gibt es einen Dritten, so kommt es leicht zur Disharmonie, Trialismus oder These-Antithese-Synthese (Hegel). Beim Buddhismus scheint es aber zu funktionieren, solange keiner aufmuckt.

Ich dreh mich im Kreis, merkst dus? Ist spät :)

Faszinierende Gedankengänge. Ich danke dir dafür, Lothar!

 Fidel ergänzte dazu am 29.08.20:
Ach so, ja, natürlich! Gern werd ich bei den nächsten privaten Kommentaren alle Koordinaten angeben, die du brauchst, um meinen feedback zu finden. Geht klar!
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