Elkes Umkehr

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Eine Hauptfrage war für mich, wie es nun beruflich weitergehen sollte. Mein Studium stand kurz vor dem Abschluss und die Diplomarbeit war angemeldet. Dennoch dachte ich darüber nach, ob ich - jetzt unter dem geänderten Vorzeichen -  vielleicht das alles abbrechen und etwas ganz anderes machen sollte..
    Vielleicht ja Missionar oder Prediger werden!? Warum eigentlich nicht? Schließlich hatten Petrus und andere Jünger ja auch ihren Beruf - das Fischen - aufgegeben, waren Jesus nachgefolgt und Menschenfischer geworden.
    Ich sprach mit einigen Christen aus dem Jesus-Haus darüber und unabhängig voneinander rieten sie mir von einem solch radikalen Schritt ab: "Wenn Jesus dir nicht konkret etwas Neues zeigt, bleib erst einmal im Bisherigen und mach  da weiter." 
    So  begann ich dann mit dem Schreiben meiner Diplomarbeit.

Bald danach machte ich mich auf den Weg zu Peter und Elke. Es war mir ein besonderes Anliegen, ihnen von meiner Lebenswende zu berichten. Außerdem war Elke mutmaßlich immer noch tief im Spiritismus verstrickt und ich wollte sie unbedingt warnen!
  Wie immer wurde ich freundschaftlich empfangen und schon bald erzählte ich ihnen ausführlich von meiner Bekehrung zum christlichen Glauben. Sie hörten erst erstaunt und dann recht nachdenklich zu.
    Irgendwann  stellte ich ganz deutlich heraus, dass die Totenbefragungen mittels des Tischchens maßgeblich zu meinem Absturz geführt hatten und das sie - meiner Ansicht nach - eindeutig dämonischen Ursprungs waren .
    Elke schien sichtlich betroffen zu sein. Durch sie war ich ja erst überhaupt an den Spiritismus gekommen 1 und wir hatten auch einige gemeinsame Sitzungen durchgeführt.
    Wir waren wie Kinder gewesen, die zusammen ein interessantes und spannendes Spiel gespielt hatten. Waren fest davon überzeugt gewesen mit verstorbenen Verwandten in Kontakt zu sein. Und nun kam ich daher und verkündete mit ernster Miene: "Elke, wir waren mit bösen Geistern in Kontakt!" 

Am anderen Morgen nach dem Frühstück - Peter war wie üblich schon zur Arbeit gegangen - sprach ich das Thema noch einmal an: "Elke, was denkst du  über die Sache mit dem Tischchenschreiben? Kannst du erkennen, dass das nicht in Ordnung war?"
    Sie lächelte und nickte: "Ja, ich habe das verstanden!" Erleichtert atmete ich durch.
    Später beteten wir gemeinsam zu Gott und Elke bat Ihn um Vergebung für ihre spiritistischen Sünden. Anschließend vernichteten wir das kleine Tischchen und alle spiritistische Korrespondenz mit ihrem "Onkel".
    In solchen Dingen sollte man so gründlich wie möglich verfahren, war ich gelehrt worden.
 
Elke brach an diesem Tag also mit dem Spiritismus und sie hatte zu Gott gebetet. Aber war sie nun auch eine Christin geworden? Ich war mir nicht sicher und fragte auch nicht nach.
   Aber wie ich bei meinem nächsten Besuch erfuhr, las sie regelmäßig in der Bibel und betete auch. Inwieweit sie sich aber damals wirklich zum christlichen Glauben bekehrt hat, muss ich offenlassen.


Anmerkung von Bluebird:

Folge 10 meiner autobiografischen Kurzgeschichten-Sammlung und Fortsetzung von meiner autobiografischen Bekehrungsgeschichte  hier aus dem Jahre 1985
1   Eine unglaubliche Erfahrung

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(01.09.17)
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 Bluebird meinte dazu am 01.09.17:
Ich schreibe gerade eine autobiografische Erzählung ... das KV-Format hilft mir dabei ... und wenn der/die ein oder andere davon profitiert, um so besser

 loslosch antwortete darauf am 01.09.17:
man könnte das thema erweitern: Einkehr, auch stille ...

 Bluebird schrieb daraufhin am 29.11.21 um 20:49:
Innere Einkehr und äußeres Handeln bedingen sich im christlichen Glauben
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