Die Faszination des Neuen

Aphorismus zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1 Neue faszinieren so lange, bis auch sie sich abgenutzt haben.

2 Die Sehnsucht nach Neuem entspringt oft weniger geistiger Regsamkeit als dem Unvermögen, das Alte zu verstehen.

3 Was lange genug versteckt war, wirkt eine Zeitlang wieder neu.

4 Neider können den Glanz des wirklich Neuen nicht verhindern.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (02.10.17)
Es gibt ein interessantes Phänomen bei Lohnerhöhungen, d.h. also einem "neuen" Lohn. Die Aussicht auf eine Lohnerhöhung motiviert, hat man sie dann, ist es mit der Motivation schnell vorbei.

Die Neider bekämpfen Neues mit dem üblichen "früher war nicht alles schlecht", was dann witzig ist, wenn es Menschen sind, deren grauer Star z.B. durch eine Laseroperation gerade bekämpft wurde. Also zumindest die Medizin war früher nicht besser, darauf können wir uns einigen, oder?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Merci. Würden alle Neider mit so witzigen Kommentaren konfrontiert, zögen sie es vor zu schweigen.

 Soshura (02.10.17)
Es ist legitim, selbst das Lottolos im Dauerabo jede Woche neidlos als neu anzusehen. Selbst wenn die gleichen Zahlen draufstehen. Insbesondere dann, wenn ich es zur Ziehung wiederfinde.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 02.10.17:
Jau, das stimmt. Ob es faszinieren wird, ist eine andere Frage.

 Soshura schrieb daraufhin am 02.10.17:
Ich finde es faszinierend zu staunen. Aber verstehen? Mmh.

 Augustus (02.10.17)
Schön.
Ist jeder Tag, der einbricht, ein neuer oder ein alter Tag?

Ave

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 02.10.17:
Danke, Augustus. Kalendarisch ist er neu, inhaltlich für viele alt.

 Augustus ergänzte dazu am 02.10.17:
Eigentlich wollte ich auf den Ablauf "Tag-Nacht-Tag-Nacht-Tag" hinweisen, ob denn diese Mechanik der Natur als Neu ausgelegt werden kann, weil wir ja da drin "aufs Neue" leben.

Ave

 Tatzen (02.10.17)
Als Antikenliebhaber finde ich vor allem den zweiten Punkt interessant - das Verstehen verstehe ich aber in einer Aktualisierung, sonst hat das Alte nur Museumscharakter, finde ich. Was Punkt 3 angeht: vgl. Bildungsreformen
Gruß Daniel

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Ja, danke, bezogen auf Antike, wäre Aktualisierung der angemessene Begriff.
3, auf Bildungsreformen bezogen, ist schön ironisch.
Gruß
Ekki
Graeculus (69)
(02.10.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Merci, diese desillusionierte Betrachtung führt zu einem Ergebnis mit Witz.
shut_up (51)
(02.10.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Das freut mich. Ich danke dir.
LG
Ekki
wa Bash (47)
(02.10.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Ja, danke. Wenn wir die Erkenntnis auf Literatur beziehen, dann ziegt die Rezeptionsgeschichte dichterischer Werke, dass in vermeintlich altem Stoff immer wieder Neues entdeckt wird.

 princess (02.10.17)
Lieber Ekki,

eigentlich wollte ich etwas faszinierend Neues zu deinen Aphorismen sagen. Aber: Bereits die Überschrift schickt mich auf Gedanken-Reise. Ob Neues wirklich eine Faszination besitzt? Für mich? Allgemein? Oder doch eher nicht? Oder doch eher doch? Und so denke ich hin und her und kann mich nicht entscheiden. Da siehst du mal!

Herzliche Grüße
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Liebe Ira,
ich meine auch, dass es sehr von dem Wertesystem des Individuums abhängt, ob Neues faszinierend ist oder nicht. Für mich ist dies dann der Fall, wenn es mich zwingt, ein Urteil zu revidieren und umzudenken.
Herzliche Grüße
Ekki

 Didi.Costaire (02.10.17)
Am besten finde ich am Neuen ja, dass es sich um ein Palindrom handelt.
Schöne Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.17:
Merci für dieses griffige Bild, Dirk, das zur Vorischt mahnt, wenn man etwas für veraltet erklären will.
LG
Ekki

 TassoTuwas (03.10.17)
Nummer eins trifft allerdings nicht auf (d)einen "guten Aphorismus"
zu ;-.)
Schmunzelnde Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.10.17:
Merci, das hoffe ich, Tasso.
Schmunzelnde Grüße zurück
Ekki
LottaManguetti (59)
(04.10.17)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 04.10.17:
Merci, Lotta, es passt, dass du die 2 favorisierst.
Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (10.10.17)
forschen fanden stets schon schwierig
eines nicht zu sein : neugierig!

gruß
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.10.17:
Merci, Henning, ja , ein echter Forscher macht aus der Neugier eine Tugend.
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