Dichter im Gespräch: Schiller und Goethe

Kurzgedicht zum Thema Literatur

von  Möllerkies

Zeigt man ihm ein Manuskript von Schiller,
gleich zückt Goethe seinen Tintenkiller.
Schiller schimpft, dass er sich das verböte –
»Falsch: verbitte«, korrigiert ihn Goethe.

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Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(04.10.17)
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 loslosch meinte dazu am 04.10.17:
nach dem bestseller von safranski ist das inzwischen fachmeinung. obwohl ich kein fachmann bin, bezweifle ich diese ansicht.

die beiden waren völlig wesensverschieden. goethe und schiller haben sich bis zum ende gesiezt. was bei dem damals üblichen siezen trotzdem was besagt. so haben sich zb goethe und carl friedrich zelter geduzt!

 Möllerkies antwortete darauf am 05.10.17:
Hmm, Safranski schreibt (soviel kann ich der Amazon-Leseprobe entnehmen): »Diese Freundschaft … war doch vor allem dies – ein kontroverses Gespräch bis zum Ende.« Na, da ist mein Gedicht ja ein Volltreffer.

Danke, Lodda und Loddar!
Festil (59) schrieb daraufhin am 05.10.17:
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 Augustus äußerte darauf am 05.10.17:
Nur kurz dazu.
Goethe gehörte dem Spinozismus an, Schiller dem Kantianismus. Hier zeigt sich zwar das Interesse an der Philisophie im Allgemeinen der beiden, jedoch auch die Verschiedenheit der Philosophiedenkweise.

Darüber hinaus ist es wissenschaftlich deutlich belegt, dass Schiller die Dramen von Goethe Korrekturen unterworfen hat, z.B. Egmont, um gut 20% sogar gekürzt hat. Dies widerspricht der Aussage, dass öfters Schiller seine Theaterstücke von Goethe überarbeiten ließ, es war eher umgekehrt der Fall. (Vgl. dazu Marion Müller, Friedrich Schillers dramaturgische Arbeiten 1796 - 1805, Zwischen Intertextualität und Interpretation, 2003 S. 129)

Goethe wurde oft von Zeitzeugen als steif und kühl angesehen, wie er Schiller diesbezüglich "lockerer" machen wollte, ist mir ein Rätsel. Die förmliche Anrede und das gegenseitige Siezen beruht auf dem großen Altersunterschied von 10 Jahren der beiden. Dass beide dennoch Freunde waren, beweisen die zusammengeschriebenen Xenien; denn erst in der gemeinsamen Gefahr und gemeinsamen Risiko, das man teilt, zeigt sich, wie nah man sich wirklich ist.

Ave
Festil (59) ergänzte dazu am 07.10.17:
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Graeculus (69)
(04.10.17)
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 LotharAtzert meinte dazu am 04.10.17:
Kannst Du bitte eine Quellenangabe machen - Mastdarm, oder wo?
Festil (59) meinte dazu am 05.10.17:
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 LotharAtzert meinte dazu am 05.10.17:
So ist mein Brüderchen gestorben - an Darmverschluß.
Naja, über den Wipfeln is a Ruh, hat er gsagt, der Meischtr.Warte nur, balde ... vom Vadder hadder die Statur, vom Mütterchen die Frohnatur, na also ...

 TassoTuwas (05.10.17)
"Verböte" klingt aber deutlich besser
LG TT

 Möllerkies meinte dazu am 05.10.17:
Und reimt sich auch noch auf »Goethe«.

 AZU20 meinte dazu am 09.10.17:
Ja, das sollte man wirklich bedenken. LG

 plotzn (07.10.17)
Servus Martin,

ich glaube ja, die Altmeister lagen beide daneben:

aus der Küche ruft die Käthe:
»Johann, heißt es nicht verbäte?«

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 07.10.17:
Moin Stefan, aber auch da gibt es Widerspruch:

Lotte zetert : »Fritz, du Niete!
Richtig wäre hier verbiete.«

 TrekanBelluvitsh (07.10.17)
Das wird ja immer sch(r)iller!

 Möllerkies meinte dazu am 07.10.17:
Damit es uns ergöt(z)e.
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