Tagsüber die Pflicht, abends die Kür

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Im Herbst des Jahres 1986 begann für mich nun ein neuer Abschnitt. Im begann nun mein Anerkennungsjahr für Sozialpädagogik in einem Düsseldorfer Jugendclub. Genauer gesagt im Bereich der 8-14 Jährigen.
    Nachdem ich mehr oder weniger lustlos - aber letztlich doch erfolgreich - durchs Studium gequält hatte, sollte es nun nicht an der letzten Hürde, der staatlichen Anerkennung meines Diploms, scheitern. Und so war ich voll guter Vorsätze, als ich meine Arbeit begann.

Es ist nicht meine Art - schon gar nicht nach so vielen Jahren - nachzukarten. Aber die ganze Sache stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Ich fühlte mich sehr schnell fehl am Platze. Etwas überspitzt formuliert: Den Vormittag verbrachte ich mit Blumengießen, den Nachmittag mit ein wenig Hausaufgabenbetreuung, Überwachen und Ermahnen der Jugendlichen. Zeitweise auch dem Verkauf von Süßigkeiten und Getränken. Meist war ich heilfroh, wenn der Clubbereich um 18.30 Uhr schloss.
    Ganz offensichtlich war es die "Philosophie" der Einrichtung die Jugendlichen mehr oder weniger machen zu lassen, wozu sie Lust hatten. Aber es wurden wenig kreative Angebote gemacht. Und ich passte mich einfach dieser Vorgabe an. Warum mich sonderlich anstrengen, wenn es die anderen Mitarbeiter im Club auch nicht taten!
   
Während ich mich also tagsüber schonte, legte ich dann abends nach der Arbeit richtig los. Oft war ich zusammen mit Sven missionarisch unterwegs, manchmal bis spät in die Nacht hinein. Was dann auch nicht weiter tragisch war, da die Arbeit ja eh erst um 10.30 Uhr begann.
  Das Wochenende verbrachte ich meist im Jesus-Haus und bei Hubert in St.Tönis. Diese gesellig-fröhlichen Treffen ( oft mit 20 oder mehr Personen) in seinem Haus wurden mehr und mehr Kult und zum eigentlichen Höhepunkt der Woche. und sind mir auch noch, nach so vielen Jahren, in guter Erinnerung. Es herrschte eine sehr gute Atmosphäre, und dies ganz ohne Alkohol oder andere Drogen


Anmerkung von Bluebird:

Folge 50 meiner autobiografischen  Erzählung (1985 - ....)

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