nie hat ein versfuß hornhaut oder zehen...

Sonett zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  harzgebirgler

nie hat ein versfuß hornhaut oder zehen
die gar verkrüppelt sind, auch nägel nicht,
und tritt sich einen dorn zudem beim gehen
insgleichen niemals ein - schon schweift's gedicht

hin zur antiken kunst und einem knaben
der zieht sich einen dorn aus seinem fuß *
den wir zumeist nur mal im auge haben
dank der bekannten schutzfunktion des schuhs

doch schuhe hat der knabe nicht getragen
das bildwerk stellt den DORNAUSZIEHER dar
wenngleich sich manche erbsenzähler fragen

ob je ein dorn im fuß gewesen war -
auf erbsenzählen kommt's hier an mitnichten
denn kunst braucht phantasie genau wie's dichten...

* https://de.wikipedia.org/wiki/Dornauszieher

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (26.10.17)
Schön, dass du an das anmutige Bild vom Dornauszieher erinnerst, das Kleist in seinem Aufsatz "Über das Marionettentheater" dazu animiert, über den Verlust der Anmut durch bewusstes Handeln nachzudenken.
LG
Ekki

 harzgebirgler meinte dazu am 26.10.17:
ja die anmut geht verloren
wird der will'n zum herrn erkoren!

herzliche dankesgrüße
henning
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