Allein zu sein ist alles nichts

Gedicht zum Thema Tränen

von  GastIltis

Liegt in der Natur der Sache
nicht das Starke und das Schwache,
überdies das Allgemeine,
nicht das Große und das Kleine?

Schläft denn nicht in allen Dingen
erst ein Grollen, dann ein Klingen,
andrerseits das plötzlich Neue,
die Verführung und die Reue?

Lösen aus dem Wust von Tagen
sich erinn'rungsmüd die Fragen
nach der Sehnsucht und dem Leiden
und den Zweifeln am Vermeiden?

Und erlischt nicht bald das Ganze,
dessen Licht mit seinem Glanze
erst das Feuer in uns zündet,
das von Traum-Zeit-Räumen kündet?


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AZU20, EkkehartMittelberg, Festil, franky, Gerhard-W., juttavon, LottaManguetti, Martina, princess,  Rothenfels, Sanchina, Sin, Stelzie, Sylvia, TassoTuwas, tulpenrot.
Lieblingstext von: Piroschka, Sin.
Vielen herzlichen Dank!
Danke Sin für die Reaktion!

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Kommentare zu diesem Text

Festil (59)
(04.12.17)
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 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Danke gleichfalls Festil! Dein Bildnis lässt ja keine gegenteiligen Schlüsse zu.
Viele herzliche Grüße von Giltis.

 Martina (04.12.17)
Sehr gern gelesen: erinn'rungsmüd die Fragen,
ja, die trag ich auch schon lange Jahrzehnte mit mir rum.
Hoffentlich trifft die Antwort noch früh genug ein =)

 GastIltis antwortete darauf am 04.12.17:
Ja Martina, das ist die Frage! Meine Antwort ist da. Die Antwort auf die Fragen, die dich schon länger beschäftigen, werde ich kaum beeinflussen können. Das Licht, von dem in Strophe vier die Rede ist, soll sich nach scheinbar neueren Erkenntnissen „verbrauchen“ oder „müde werden“. Was natürlich Unfug ist. Mit den Erinnerungen wird es anders sein: das löst die Zeit oder kommt Zeit, kommt Rat, OK. Sie schwanken in ihrer Aussagekraft von fotografisch empfundener Schärfe bis zu vage. Nicht umsonst sagte Goethe:
„denn es ist ein zweites glücke
eines glücks erinnerung“.
Mein Großvater hätte gesagt: „Sie (die Antwort) kommt noch früh genug zu spät.“
LG und danke. Giltis.

 Martina schrieb daraufhin am 05.12.17:
Ja, ich denke auch, dass sie zu spät kommt. Das ist ja meine Befürchtung =)
Und wo ist nun deine genaue Antwort?

 GastIltis äußerte darauf am 12.12.17:
Liebe Martina,
… lösen aus dem Wust von Tagen
sich erinn'rungsmüd die Fragen
nach der Sehnsucht und dem Leiden
und den Zweifeln am Vermeiden? …
Fragen nach der Sehnsucht und dem Leiden zu beantworten, wenn man den oder die Betroffenen nicht kennt, sind wahrscheinlich auch für einen Psychologen unmöglich. Für einen Hobbypoeten noch unmöglicher. Es gibt ja Menschenkenner, Frauenversteher, Leute, die Physiognomien oder aus der Hand lesen können usw.; ich bin bzw. kann es leider nicht. Ich würde es gern bei dir versuchen, nur, es wäre vergeblich(e Liebesmüh). Schade, dass ich nichts schreiben kann, dass deine Befürchtung löst. Aber s.o. Dennoch ganz herzliche Grüße von Giltis.
Gerhard-W. (78)
(04.12.17)
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 GastIltis ergänzte dazu am 04.12.17:
Du hast es erfasst Gerhard, die Wünschelrute! Da sind wir beim Titel des ersten Liedes, das ich je zu „Lebzeiten“ geschrieben habe, ein Trinklied mit vier Strophen, dessen Refrain jeweils endet:
„Wir wollen einen heben/nehmen/trinken/saufen.“ Wer hier grüßen ließe, bleibt offen.
Herzlich dankt und meldet sich zurück: Giltis.

 EkkehartMittelberg (04.12.17)
In Traum-Zeit-Räumen können Tränen trocknen.
LG
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Die Tränen, lieber Ekki, beziehen sich auf den Titel. Warum, werde ich in meiner Antwort an Graecu versuchen zu erklären. Danke und viele Grüße von Gil.

 TassoTuwas (04.12.17)
Hallo Gastil,
die Herangehensweise macht den Unterschied!
Erst sacken lassen
LG TT

 Sylvia meinte dazu am 04.12.17:
1 mal sacken

 TassoTuwas (04.12.17)
Hallo Gastil,
die Herangehensweise macht den Unterschied!
Erst sacken lassen
LG TT

 Sylvia meinte dazu am 04.12.17:
2 mal sacken

 TassoTuwas (04.12.17)
Hallo Gastil,
die Herangehensweise macht den Unterschied!
Erst sacken lassen
LG TT

 Sylvia meinte dazu am 04.12.17:
3 mal sacken. Ja, dann musst du absolut Recht haben :)
LG Sylvia

 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Liebe Sylvia, lieber Tasso, habt ihr gewürfelt? Oder euch abgesprochen? Egal. Die Herangehensweise ist in allen drei Fällen verhältnismäßig einfach. Inhaltlich habe ich versucht, zwei Dinge einzubauen: die auf den Schlusssatz hinweisende Überschrift mit ihrer Doppeldeutigkeit im Sinn allgemeiner Fragen des Zusammenlebens. Ob es gelungen ist, liegt nicht in meinem Ermessen. Soviel! Herzliche Grüße an den neuen Völkerbund sendet Giltis.

Antwort geändert am 04.12.2017 um 19:41 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 04.12.17:
1. huch, drei Mal, das war nicht ich! (Technischer Teufel)
2. da war auch nichts abgesprochen, obwohl ich gegen die eine oder andere Absprache mit Sylvia nicht einzuwenden hätte!
3. alle guten Dinge sind drei, aber mir fällt nichts Sinngebendes ein (wie so oft)!
Liebe Grüße zusammen
TT

 Sylvia meinte dazu am 05.12.17:
@ Tasso, nächsten Mal besprechen wir das und machen eine revolutionäre Völkerversammlung :)
LG Sylvia

 TassoTuwas meinte dazu am 05.12.17:
Oh ja, ich liebe konspirative Treffen!
LG TT
Sinshenatty (53)
(04.12.17)
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 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Hallo Rothaut, sorge dich nicht! Spätestens im nächsten Gedicht kommt Hilfe. Ich hoffe, ein dir nahe stehender Seelenverwandter. Aber, du musst bis Sonntag warten.
Bis dahin. Übe dich in Geduld. LG von Gil.

 AZU20 (04.12.17)
Hoffen wir, dass die letzten Zeilen nicht eintreffen. LG

 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Hallo Armin, Stephen Hawking, so meine ich, hat uns noch tausend Jahre gegeben. Damit kommen wir schon ein Stück. Danke + LG von Giltis.
Graeculus (69)
(04.12.17)
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 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Hallo Graecu, zum Teil hat Ira deine Zeile schon kommentiert.
Es sind Fragen. Stimmt. Es gibt, so meine ich, für Gedichte keine Festlegungen, dass sie Handlungen enthalten müssen bzw. nicht nur aus Fragen bestehen dürfen. Brecht schrieb die Fragen eines lesenden Arbeiters, die zwar bestimmte Fakten (hauptsächlich Bauten und Kriege) enthielten, aber keine Handlungsstränge.
Nein. Ich habe mich an folgendem orientiert: dem Begriff Traumzeit (der Aborigines), der ja fernab von Religionen ist, wobei ich ihn getrennt habe, weil Räume (diesen Terminus habe ich hinzugefügt) in deren Mythologie nicht vorkommen. Mit der Überschrift bin ich auf ihre Rechtsprechung eingegangen, bei der ein Verweis mit einem Stab durch den Richter, d.h. der Ausschluss aus der Gemeinschaft, im Outback den nahezu sicheren Tod bedeutete. Das ist zwar für solch ein Gedicht fast etwas viel, aber zu anspruchslos sollte es auch nicht sein. OK?
LG von Giltis.
Graeculus (69) meinte dazu am 04.12.17:
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 GastIltis meinte dazu am 10.12.17:
Hallo Graecu, jetzt lasse ich es einfach mal offen. LG von G.

 princess (04.12.17)
Du stellst Fragen, die ein Gedicht sind.

Liebe Grüße
Ira

 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Du kannst mit einem Satz ganze Kommentare aushebeln.
Das begeistert mich (so an dir).

LG von Giltis.

 Rothenfels meinte dazu am 05.12.17:
Danke, Ira.
Du flickst gerade zusammen, was die ganzen Kommentare mir kaputt gemacht haben.

LG,
TvR

 Didi.Costaire (04.12.17)
Das wirkt mir rhetorisch sehr versiert, dennoch hege ich hier und da gewisse Zweifel. Warum beispielsweise sollte es nicht nach dem Klingen grollen? Ist hier eventuell der gemeine Leser bereits eingeschlafen?
Interessierte Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 04.12.17:
Hallo Dirk, wenn du den Teil mit der Rhetorik nicht vorgezogen hättest, müsste ich glauben, dass du nicht weißt, warum in Zeile sechs nicht „so ein Grollen und ein Klingen“ oder eine ähnliche Formulierung steht. Im Fußball nennt man dies Steilvorlage. Früher, als es noch um Leistungsangebote für irgendwelche Maßnahmen ging, haben wir offensichtliche kleine Fehler eingebaut, damit die großen übersehen werden. Soetwas führt dann z.B. zu unwesentlichen S21- oder BER-ver„änderungen“. Noch interessiert? Der gemeine Leser ist eine Art Auge des Gesetzes.
LG von Giltis.

 Didi.Costaire meinte dazu am 05.12.17:
Wer BER noch retten könnte, wäre ein genialer
Werber.
Dich hat es ja in die Gegend verschlagen. Vielleicht, um allein alles aus dem Nichts zu holen... :D

 GastIltis meinte dazu am 10.12.17:
Dirk, ich bin nur gelegentlich dort (BRB) zu Gast. Jetzt gerade fünf Tage. In der Stadt, in der ich lebe, gibt es auch einen Flugplatz, der aber schon seit 2010 nicht mehr für Linienflüge genutzt wird. Gegend ist recht weitläufig. Früher bin ich von Barth (!) nach Dresden zum Studententreffen geflogen. Lang ist es her. LG von Giltis.

 Rothenfels (05.12.17)
Ich habe einige Tage um das Gedicht gekreist und weiß, nun, dass ich nicht landen will. Ich mag das Vage, die Fragen, das Unbestimmte, die Andeutung, das Ahnen, das sich darin findet. Ein Gedicht für Traum-Zeit-Räume. Jedes Greifen, jedes Bestimmen, jedes Erläutern macht es kaputt.

LG,
TvR

 GastIltis meinte dazu am 10.12.17:
Hallo Rothenfels, danke! Ein (dein) Kommentar erleichtert mir sehr viel. Schön, wenn man einige Tage nichts sieht und hört, zurückkommt, und dann diese Zeilen liest.
LG von Giltis.
Piroschka (55)
(20.11.18)
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 GastIltis meinte dazu am 20.11.18:
Liebe Piroschka, danke für die Zeilen, die mich sehr aufmuntern. LG von Gil.
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