Ich dich

Gedankengedicht zum Thema Verlust

von  eiskimo

Ich suchte im Dunkeln deine Hand,
aber was ich da statt deiner fand,
war nur die kalte Wand.
Ich suchte im Dunkeln deinen Mund,
aber statt ihn zu küssen, weich und rund,
tat sich nur Leere kund.
Ich suchte im Dunkeln dein Parfüm,
aber ich konnte mich noch so mühen –
du hattest mir nicht verziehn.
Ich suchte im Dunkeln  deinen Klang,
aber statt deiner Stimme, deinem Gesang
.....dein Handy,  ohne  Empfang!
Ich suche im Dunkeln.

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (27.02.18)
Hallo Eiskimo,

zum Schluss hin wirkt es ein wenig sehr redundant, oder? Ist natürlich eine Frage des Geschmacks, aber ich würde die letzten vier Verse einfach ersatzlos streichen.

Damit ein Reimgedicht klangvoll und eingängig wird, muss man ihm ein wenig Melodie verleihen. Als Autor kann man sich fast jeden Text "glattlesen", Außenstehende holpern und stolpern jedoch durch einen metrisch unreinen Text, wenn sie ihn laut lesen. Eine angenehme, stolperfreie Sprachmelodie entsteht, wenn man auf das Versmaß achtet und darauf, an welchen Stellen die Stimme beim lauten Lesen angehoben wird. Man könnte z. B., nur um mal Beispiele zu nennen, alternierende Betonungen verwenden. Beim Jambus ist die erste Silbe des Verses unbetont, danach wechseln sich jeweils betonte und unbetonte Silben ab. Beim Trochäus beginnt der Vers mit einer betonten Silbe, danach wechseln sich jeweils eine unbetonte und eine Betonte Silbe ab, bis das beabsichtigte Versmaß (Anzahl der Silben) erfüllt wurde.
Will man einen Daktylus verwenden, müssten die Betonungen so aussehen (X = betonte Silbe, x = unbetonte Silbe):
Daktylus mit unbetontem Auftakt und fünf Hebungen: xXxxXxxXxxXxxX
Daktylus mit betontem Auftakt und fünf Hebungen:
XxxXxxXxxXxxXxx
Anapäst:
xxXxxXxxXxxXxxX

Ich ixe dir jetzt einmal die Betonungen bei deinem Text, damit du siehst, wo er noch ein wenig hoppelt.

Liebe Grüße

Sabine

Ich suchte im Dunkeln deine Hand,
x Xx x Xx Xx X
aber was ich in deiner Richtung fand,
Xx x X x Xx Xx X
war nur die kalte Wand.
x X x Xx X
Ich suchte im Dunkeln deinen Mund,
x Xx x Xx Xx X
aber statt ihn zu küssen, weich und rund,
Xx X x x Xx X x X
tat sich nur Leere kund.
x X x Xx X
Ich suchte im Dunkeln dein Parfüm,
x Xx x Xx X xX
aber ich konnte mich noch so mühen –
Xx x Xx x X x Xx
du hast mir nicht verziehn.
x X x X xX
Ich suchte im Dunkeln deinen Klang,
x Xx x Xx Xx X
aber statt deiner Stimme, deinem Gesang
Xx x Xx Xx Xx xX
dein Handy .. ohne Empfang!
x Xx Xx xX
Ich suchte im Dunkeln…..
x Xx x Xx
immer wieder…
Xx Xx
auch jetzt
x X
such ich
x X
dich
X

 eiskimo meinte dazu am 27.02.18:
Liebe Sabine!
So viel Aufmerksamkeit und professionelle Nachhilfe haben mein Entwurf und ich gar nicht verdient - aber mit dieser Anleitung MUSS ich einfach eine Überarbeitung starten (und schaffen!).
Jedenfalls danke ich Dir von Herzen für Deine Mühe!
Eiskimo
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