Die Andere in mir

Prosagedicht zum Thema Chaos

von  Xenia

Vielleicht muss ich erst vollkommen in mir ertrinken
um mich dann am Grund ohne Grund
innen ohne wiederzufinden.

Vielleicht muss ich erst am Schmerz ersticken
mich ganz ihm ergeben und vielleicht muss er mich gnadenlos ficken,
um mich dann lieblos zu schwängern,
mich mit neuen Gedanken infiltrieren,
die ich dann analysieren
und mich darin
verlieren  und wieder finden kann,
um mich dann als Ganzes zu spüren.

Vielleicht muss ich erst im Selbstmitleid ertrinken,
um mich darin zu winden,
mich deswegen zu hassen
und den Hass Aggression
und dann Reaktion werden zu lassen
und daraus
Wortmonster zu schaffen,
die mich nachts nicht schlafen lassen,
mich okkupieren
und sich in mir
winden und drehen,
bis ich keine Wahl mehr habe
als etwas Schmerzendes  in mir zu sehen,
ihm offen in die Augen zu blicken
und wenn nötig,  als notwendig zu verstehen,
weil es wahr ist.

Vielleicht sind Schmerz und Glück,
Liebe und Hass,
Mut und Angst,
Gut und Böse
nur zwei Seiten ein und des selben.

Ich dreh die Seiten hin und her
und spiegel mich auf beiden
und dann lächel ich
mit Tränenblick
zurück.

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