Nix verstehn

Essay zum Thema Entwicklung(en)

von  LotharAtzert

Er wird es nie begreifen, wie es zum Selbstzerstörungstrieb kommen konnte, wobei ein sekundärer Fehler schon darin liegt, daß er das Zerstörerische in die Vergangenheit und von sich weg verlegt. Wir, die Inoffiziellen, sagen dazu "die Präsenz aus dem Bewußtsein verdrängen" - ab ins Vergessen, auf daß die gegenwärtige Verursachung zum Ereignis in der Zukunft wird, wie dem gegenwärtigen Ereignis die Verursachung in Vergangenem lag. Der Selbstzerstörungstrieb wird für Verdrängende zwangs-läufig.

Was ist ein Zwangslauf? Ein aus Verweigerung des Erforderlichen erwirkter Verlauf. Ein unfreiwilliger, der, um die Not zu wenden, gefährlich ist, zwanghaft wird, je nach Widerstand der Person, während der Kreislauf ein natürlicher Umkreis ist, bei dem  die Lebenskraft des Umkreisten assimiliert wird.
So beginnt der Zwangslauf der Menschheit, ein Zwangslauf der Selbstzerstörung, denn der Himmel guckt sich solche Verweigerungs-Attitüden nie allzu lange an.

Wo das Ich nicht eingreift, (was schon zu Hölderlins Zeit nicht mehr ohne Not möglich war, wie ein user treffend bemerkte) wird das natürliche Sein schnell wieder ursprünglich und davor fürchten sich die Intellektuellen unbewußt. Wo ich eingreife in das Gleichgewicht, da versündige ich mich gegen die Himmelsordnung, welche die Erde nicht bloß aus sich gebar, sondern in jedem Seinsmoment aus sich heraus gebiert. Und wer's verdrängt, verdrängt die Vergänglichkeit, die nicht erlaubt, über sie hinaus zu denken.
Die Menschheit muß periodisch untergehen, damit der wahre Mensch aufersteht, der anhaftungsfreie Sphärenwanderer, wenn ich das mal so ausdrücken darf, das sollte auf einem Literaturforum möglich sein. Bislang gehen ja die meisten davon aus, daß sie individuelle Menschen sind. Ein altes chinesisches Sprichwort lautet jedoch: "Wenn du glaubst, du bist etwas, hörst du auf, es zu werden."

Auch ich habe lange nicht begriffen, warum ich immer wieder auf den selben Typus Rechthaber stoße - auf mich selbst halt. Um Geduld zu üben. Geduld, Geduld, Geduld - die Kshanti-Paramita, die dritte von sechs Weisheitsaspekten im Mahayana

Die sechs Vollkommenheiten der  Maha-Prajna-Paramita:
1. Vollkommenheit der Gabe.
2. Vollkommenheit selbstloser Güte.
3. Vollkommenheit von Demut und Geduld.
4, Vollkommenheit der Energie.
5. Vollkommenheit der Meditation
6. Vollkommenheit der Weisheit. Maha-Prajna-Paramita heißt höchste vollkommene Weisheit.

Jeder Ausstieg aus der Bedingtheit des Lebens beginnt mit grundlegendem Scheitern. Man fängt an zu geben, was man hat, ohne Erwartung, lernt Geduld mit allem, auch mit sich selbst zu haben, auch wenn es fast aussichtslos erscheint, die eigene Unwissenheit und Hartherzigkeit zu ertragen, und alle Kraft für diesen Weg zum Besten aller Wesen einzusetzen.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (36)
(15.06.18)
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 LotharAtzert meinte dazu am 15.06.18:
Ja, daran hängt viel, wenn nicht alles

 Dieter_Rotmund (16.06.18)
Verstehe null, um was es geht.

 LotharAtzert antwortete darauf am 16.06.18:
Willst du es denn verstehen, Dieter?

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 16.06.18:
Ich sag' mal so: Lothar, du hast nie etwas kryptisch-hermetischeres geschrieben als "Nix verstehn", was mich zu den Schluss kommen läßt, dass der Text unverständlich sein muss

 LotharAtzert äußerte darauf am 16.06.18:
Quatsch! Um mal ein Beispiel rauszunehmen: Kreisläufigkeit und Zwangsläufigkeit:
Der Kreislauf wird aufrecht erhalten durch Bewegung, Sauerstoff, Ernährung usw.
Der Zwangslauf - wenn ich mit 200 km/s auf einen Baum zurase, werde ich mir im besten Fall Verletzungen zuziehen und im schlimmsten das Leben verlieren.
Nun wird das Leben für das Kollektiv der Erdenbürger immer zwangsläufiger, weil man nicht den Kreislauf pflegt, sondern Vorstellungen, wie die Dinge sein sollen. Allein daß es eine Automobilindustrie gibt, zeigt mir, daß die Triade von Politik, Wissenschaft und Industrie die Welt eindeutig zerstört. (Flugzeuge richten noch größeren Schaden an) Solche Menschen kann ich zwar nicht ernst nehmen, weiß aber, daß auch ich mit untergehen muß und so will ich wenigstens bis dahin das tun, was ich für unumgänglich halte: das eigene Gemüt klären und, wo möglich, andere dazu animieren, es mit gleich zu tun. Was ist daran kryptisch oder esoterisch oder sonstwie komisch?.
Sweet_Intuition (34)
(16.06.18)
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 17.06.18:
Bin ich, ja. Ich hatte, wenn ich wandern ging, jahrelang das Tao Te King in der Jackentasche - bis ich es fast auswendig kannte.
Kennst du hoffentlich auch "Das wahre Buch vom südlichen Blütenland" von Dschuang Dsi?

Danke Dir und Grüße
Lothar
Sweet_Intuition (34) meinte dazu am 17.06.18:
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matwildast (37)
(16.06.18)
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.06.18:
Danke, das geht jetzt runter, wie Oel. Am Musiker solls nicht liegen, den schätz ich jetzt auch nicht allzu sehr.

Ich weiß schon, was du sagen willst und ich schreibe so auch am liebsten. Aber manchmal, wie gesagt, die Ungeduld … und natürlich auch die andern Geistesgifte, Stolz, ala diese Ignoranten wissen gar nicht, was sie an mir haben.

Und die Eitelkeit - ich lösch den Musiker, haha ;)
Danke
matwildast (37) meinte dazu am 17.06.18:
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