Lesen ist meine Welt

Gedankengedicht zum Thema Wertschätzung

von  EkkehartMittelberg

Lesen hat mir schon als Kind
die schönsten Stunden bereitet,
da es mich der Welt entrückte
und mir eine zweite schuf, die
in ständiger Wandlung meiner Fantasie gehorchte.

Ich versenke mich noch heute in Romane,
die meine Vorstellungskraft beflügeln
und mich an Orte und in Zeiten tragen,
die ich selbst bestimmen kann.

Aber ich schätze auch Lektüre,
die meine Gedanken streng zügelt
und mich herausfordert zu erproben,
ob ich bessere Argumente habe.

Lesen ist eine Leidenschaft
die in wechselnden Räumen lebt:
unter der Leselampe bei Nacht,
im Blütenduft im Garten,
im flirrenden Sonnenlicht am Strand,
auf dem Friedhof mit seiner tiefen Ruhe,
im Zuge, wenn die Welt vorbei fliegt.

Für mich ist es immer wieder wunderbar,
dass meine Augen die kleinen schwarzen Zeichen
zu Worten, Begriffen, Bildern, Empfindungen und
Gedankenketten zusammenziehen können und mich
stundenlang ohne weitere Bedürfnisse
in eine Welt entführen, die nur mir gehört.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(22.06.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Ich weiß, dass du ein leidenschaftlicher Leser bist und freue mich über deine Zustimmung.

 AZU20 antwortete darauf am 22.06.18:
Ich stimme zu, wenn es auch in meiner Jugend vor allem Karl May war. Auch heute noch schleichen sich Krimis dazwischen. LG
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 22.06.18:
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 22.06.18:
@Armin und Graeculus: Ich kann verstehen, dass man aus Altersgründen eine immer strengere Auswahl trifft. Es gibt freilich Krimis, die von Literaturwissenschaftlern zur hohen Literatur gezählt werden. Dazu gehören auch die Krimis von Ambler, die ich vor ein paar Monaten nch gelesen habe.

 TrekanBelluvitsh (22.06.18)
Es ist schön, was ein Buch mit uns machen kann. Das betrifft nicht nur Fiktion.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 22.06.18:
Ich stimme dir dankend zu und ergänze,,dass es auch schön ist, was der Leser mit einem Buch machen kann, falls er mit seinen Anregungen verständnisvoll umgeht.

 niemand (22.06.18)
Ich will mich hier nicht falsch und zu weit aus dem Fenster lehnen, aber für mich ist das eher Prosa als Gedicht. Am Inhalt habe ich nichts zu "bemängeln". LG Irene

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Merci, Irene, Prosagedicht wäre wohl der bessere Titel gewesen.
LG
Ekki

 TassoTuwas (22.06.18)
Lesen wird immer beliebter.
Smartphone - Tablet - Ebook-Reader allerorten.
Zum Lesegenuss braucht es ein Buch!

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Merci, Tasso. Viele werden bestreiten, dass erst das Buch den Lesegenuss ausmacht. Mir geht es so wie dir, aber wir müssen zugeben, dass die Gewohnheit dabei eine Rolle spielt.
Herzliche Grüße
Ekki
matwildast (37)
(22.06.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
So ist es, Mati (Mathilde?). Wir haben uns an diese Tatsache so gewöhnt, dass wir uns das Wunderbare daran wieder bewusst machen müssen. Grazie und LG
Ekki
Hilde (62)
(22.06.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Grazie, Hilde,
in unserer nüchternen Zeit vergessen wir oft, wie wichtig Sprache für Literatur ist. Die Romantiker haben es noch gewusst:
"Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort."
Eichendorff: Die Wünschelrute
Liebe Grüße
Ekki
Hilde (62) meinte dazu am 22.06.18:
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 Habakuk (22.06.18)
Schön beschrieben, Ekki. So drei bis vier Zeilen hab ich ja auch schon gelesen in meinem jugendlichen Alter. Ab und an sind es sehr inspiriende Zeilen gewesen. Manchmal war es auch nur wie Musik hören. Einiges wiederum nicht mehr als verblasste Zeilen. Das Entscheidende, Wesentliche, tritt einem gewöhnlich nicht aus Buchdeckeln hervor entgegen, welchen auch immer.
Womöglich ist es der Kühlschank, aus dem ich mir jetzt ein Eis hervorkrame.
Das Buch des Lebens schreiben wir eh selbst. Ha, was hab ich schon für tolle Schundromane geschrieben. Und sie alle auch noch selbst gelesen. Von kV mal ganz abgesehen.

BG
H.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Grazie, Habakuk. Man lernt aus deinem humorvollen Kommentar, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Deshalb bist du mir immer willkommen.
BG
Ekki
wa Bash (47)
(22.06.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Merci, wa Bash, das nächste Mal werde ich sorgfältiger an der Form arbeiten.

 Augustus (22.06.18)
Lesen ist Reisen, Reisen in fremde Welten, Kulturen, vergangene Zeiten, ja gar in die Zukunft. Wer sich auf die Gegenwart einschränkt, weiß nichts von Welten, die so hübsch von Dir im Gedicht angedeutet wurden.

Ave

Kommentar geändert am 22.06.2018 um 20:39 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.06.18:
Gracias. Augustus, die Metapher des Reisens fürs Lesen gefällt mir gut.
Salve
Ekki

 Didi.Costaire (23.06.18)
Fürs Lesen zu werben ist nie verkehrt und deine Worte klingen authentisch.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.06.18:
Merci, Didi, das freut mich.
Liebe Grüße
Ekki

 Jorge (29.06.18)
Hundertfach hatte ich beim Lesen und vor allem auch danach ähnliche Gedanken in meinem Kopf. Mit solcher Leidenschaft und sogar Ergriffenheit macht man andere potenzielle Leser neugierig, auf das was gefällt.

Mit Weggefährten, denen meine gelesenen Bücher gefallen, ist es sehr viel leichter, befreundet zu sein. Unter meinen Freunden gibt es aber auch Lesemuffel, die haben dann andere grosse Vorzüge.

Herzliche Grüsse
Jorge

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.06.18:
Merci, Jorge, ich freue mich, dass unsere Gedanken über das Lesen so ähnlich sind.
Herzliche Grüße
Ekki
bbx (68)
(09.07.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.07.18:
Vielen Dank, Rudolf. Ich freue mich, dass ich deine Einschätzung getroffen habe.

 harzgebirgler (31.08.21)
viele lesen - gott bewahr'! - nur BILD
was unsern lesehunger kaum stillt'.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.08.21:
Merci Henning, die ausschließlich BILD lesen, werden in der Fachsprache der Journalisten als Exklusivleser bezeichnet. Witzig, nicht?
LG
Ekki
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