Angekommen. Ich steh am Hbf und fühle mich so verloren wie schon immer in jeder größeren Stadt am Hbf. Zu groß, zu laut, zu chaotisch. Totale Reizüberflutung. Erst Mal was essen, das klingt gut. Ich mache mich auf die Suche. Überall Geschäfte. Ich bin heillos überfordert. Unbekannte Gesichter. Das eine oder andere sieht seltsam bekannt aus. Es ist verwunderlich, wie ähnlich sich Menschen sehen. Wenn du genug kennst, siehst du überall jemanden, der jemandem ähnlich sieht, den du darin zu erkennen glaubst. Doch eins ist anders als sonst: Überall dieses eine Gesicht. Kitschig, ich weiß. Ich überlege kurz- War es eine gute Idee, so weit weg zu fahren? "Scheiß weit weg", deine Worte. Dann fange ich mich wieder.
Ich bin frei
und verlasse den Hbf, um ins Sonnenlicht zu treten. Es blendet kurz und dann nicht mehr. Ich erinnere mich, erkenne etwas wieder. Es drängt mich nach einer Kippe. Das Feuer fehlt- Jemand gibt mir welches, nachdem ich den dritten erfolglos gefragt habe. Die Kippe wird angezündet und ich vergesse das Gesicht noch im selben Moment, nur um mich an Etwas anderes zu erinnern: Ich war schon Mal hier. Ein paar Gebäude erkenne ich wieder. Damals gab es hier noch keinen Hbf, nur einen Süd- , Ost-, West- und Nordbahnhof. Es ist lange her, doch Wien ist immer noch schön. Ein paar Situationen, Häuser, Plätze sind mir Bilder wert. Ich lasse mich im Getümmel treiben. Zeitlos.