Ich kann auch anders

Liebesbrief zum Thema Geborgenheit/ Wärme

von  Xenia

Dieser Text ist Teil der Serie  Herr U. und ich
Ich kann auch anders, wenn du mich lässt. Manche Menschen sind nach außen nur so hart, weil innen so verletzlich. Wie ein Diamant - Abgeschmacktes Bild und doch noch immer treffend: Durch Druck nicht zerbrochen, noch immer so strahlend, doch hart geworden.

Aber wenn du mich lässt, lass ich dich tiefer sehen. Ich bin in mir so verletzlich, zerbrechlich, so sanft. Ich habe keine Angst. Gerade jetzt hab ich keine Angst, nur deinen Blick in mir, in meiner Seele. Das hier ist schon lange kein Spiel mehr. Es ist ernsthafter als Glück. Glück ist nur ein Moment, das hier aber dauert an.

Es dauert an und du bist mir so nah. Meine Hände flattern vogelzart. Ich will nicht, dass es immer einfach ist. Ich will, dass es einfach immer so ist. Auch wenn es weh tut, sag mir, wer du bist. Ich habe meine Mauern niedergelegt, weil ich dir sonst niemals nah genug käme. Es geht nicht anders, es ist alles, was ich will.

Manchmal tut die Wahrheit weh, doch sie ist zwingend notwendig. Vertrauen entsteht nur durch Ehrlichkeit. Ich kann dich fühlen. Ich fühle dich in mir. Ich fühle, wenn du glücklich bist. Seit ich das weiß, möchte ich immer glücklich sein- Nur für den Fall, dass du meine Gefühle auch so in dir trägst wie ich deine.

Ich möchte alles sein, was du brauchst, doch ich möchte nicht das Einzige sein, was du brauchst. Ich möchte dir alles geben, was ich habe. Alles, was ich in mir trage.

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Kommentare zu diesem Text

Easy (32)
(29.09.18)
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HerrU (44)
(29.09.18)
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managarm (57)
(29.09.18)
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 Xenia meinte dazu am 29.09.18:
Danke.

 Augustus (29.09.18)
Ich sehe darin eher einen Widerspruch, wenn ich von der Prämisse ausgehe, dass Geborgenheit und Wärme zum Grundbedürfnis eines Menschen gehören und von da aus die Abgrenzung ziehe, so müsste alles darüber hinausgehende als "auch anders können" bezeichnet werden.
So aber steht dies "Ich kann auch anders" als etwas was dem eigenen Wesen nicht entspricht, als ob man Geborgenheit und Wärme mehr durch eine geistige Fähigkeit hervorrufen kann als durch die empfundene menschliche Natur.

Von daher wirkt der Text für mich befremdlich.

Ave

Kommentar geändert am 29.09.2018 um 20:29 Uhr

 Xenia antwortete darauf am 30.09.18:
Es ist gut, dass du diesen Widerspruch siehst, denn er ist beabsichtigt. Es handelt sich beim Erzähler /bei der Erzählerin nicht um einen "normalen" Menschen, sondern um eine Person, die von Ängsten geplagt, vom Leben gezeichnet ist und deswegen nach außen hin "hart" wurde. Dennoch ist sie in der Lage, ernsthaft zu lieben, dafür bedarf es in ihrer Situation aber eine Menge Mut.
bbx (68)
(03.10.18)
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 Xenia schrieb daraufhin am 03.10.18:
Schon klar.
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