Von Tragik umweht
Sonett zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Diese Sonett schafft es eine für dich eher unübliche Düsternis zu erzeugen. Ich vermute eine emotionale Verbundenheit zu den Werken der Autorin. Gut gemacht.
Merci, ich freue mich, dass der Text seine Überschrift zu rechtfertigen scheint.
Ich habe komischerweise aktuell Probleme mit Ingeborg Bachmann, weil ich merke, dass sie auch von Rechten vereinnahmt wird. Die lyrische "Nebulosität" erlaubt eben auch Leuten, die wahrscheinlich nicht auf ihrer Seite waren, sie für sich zu vereinnahmen
Kannst du Beispiele dafür geben, dass Rechte versuchen, Ingeborg Bachmann für sich zu vereinnahmen?
Nein kann ich nicht, aber es ist eine diffuse Erinnerung. Bei irgendeiner Gelegenheit habe ich aufgemerkt, weil es mir so widersinnig erschien, dass sich ein Rechter auf sie berief, Den Zusammenhang habe ich vergessen
Im Die Zeit Literaturmagazin 41/18 S. 22-25 wurden Briefe Bachmanns mit Enzensberger teilweise abgedruckt, die bei Piper auf 479 Seiten dieses Jahr erschienen.
Online: https://www.zeit.de/2018/41/ingeborg-bachmann-hans-magnus-enzensberger-briefe-dichter
Online: https://www.zeit.de/2018/41/ingeborg-bachmann-hans-magnus-enzensberger-briefe-dichter
Wie in meinem Sonett anklingt, hatte die Bachmann erotische Beziehungen zu mehreren berühmten Dichtern und Philosophen.
Ihr Verhältnis zu Enzensbergeer, das bei einem geistigen Austausch blieb, ist auch insofern interessant, als sich beide darauf verstanden, die Aufmerksamkeit der Medien zu nutzen.
Ihr Verhältnis zu Enzensbergeer, das bei einem geistigen Austausch blieb, ist auch insofern interessant, als sich beide darauf verstanden, die Aufmerksamkeit der Medien zu nutzen.
"Ich habe aufgehört, Gedichte zu schreiben, als mir der Verdacht kam, ich ‚könne‘ jetzt Gedichte schreiben ..." (I. B.)
Die literarische Qualität von Bachmanns Sprache ist unglaublich.
@lslosch: Willst du dein Zitat kritisch verstanden wissen oder findest du die Beschränkung sinnvoll?
sinnvoll.
@Dieter Wasl:"Die literarische Qualität bon Bachmanns Sprache ist unglaublich". Das ist eine Behauptung, die ich teile, aber es soll nicht verschwiegen werden, dass es auch andere Sichtweisen gibt.
So schreibt zum Beispiel Sigirid Löffler in SPIEGEL-Online vom 13. 11. 19998:
"In den sechziger Jahren war es mit der Männerbewunderung vorbei - bei der Bachmann selber wie auch bei den Männern. Spätestens 1961, als die 35jährige ihren ersten Erzählband "Das dreißigste Jahr" - und darin "Undine geht", ihre große Absage an die Männerwelt - veröffentlichte, mußte sie erfahren, was später Heinrich Böll in seinem Nachruf auf sie schreiben sollte: "daß in der Ikonisierung einer lebenden Person eine schrittweise Tötung versteckt sein kann".
"Undine geht" - und fluchte den Männern. Ihre männliche Adoranten-Gemeinde hat ihr das nie verziehen. Ebensowenig ihren Bruch mit der Lyrik und ihre Übersiedlung in die Prosa. Marcel Reich-Ranickis böses Urteil ("Die Erzählerin Ingeborg Bachmann ist und bleibt eine gefallene Lyrikerin") ist typisch für die Rezeptionshaltung einer männlichen Kritik, die sich um ihre lyrische Primadonna betrogen sah."
So schreibt zum Beispiel Sigirid Löffler in SPIEGEL-Online vom 13. 11. 19998:
"In den sechziger Jahren war es mit der Männerbewunderung vorbei - bei der Bachmann selber wie auch bei den Männern. Spätestens 1961, als die 35jährige ihren ersten Erzählband "Das dreißigste Jahr" - und darin "Undine geht", ihre große Absage an die Männerwelt - veröffentlichte, mußte sie erfahren, was später Heinrich Böll in seinem Nachruf auf sie schreiben sollte: "daß in der Ikonisierung einer lebenden Person eine schrittweise Tötung versteckt sein kann".
"Undine geht" - und fluchte den Männern. Ihre männliche Adoranten-Gemeinde hat ihr das nie verziehen. Ebensowenig ihren Bruch mit der Lyrik und ihre Übersiedlung in die Prosa. Marcel Reich-Ranickis böses Urteil ("Die Erzählerin Ingeborg Bachmann ist und bleibt eine gefallene Lyrikerin") ist typisch für die Rezeptionshaltung einer männlichen Kritik, die sich um ihre lyrische Primadonna betrogen sah."
Nicht erst, wer Malina liest, versteht, dass die Frau eine größere Anzahl persönlicher Probleme gehabt haben mag. Ihre Metaphorik ist beeindruckend und mit keinem lyrischen Werk in deutscher Sprache sonst vergleichbar.
Gefällt mir gut. Sehr ansprechender Sprachstil. Sehr melodisch, rhythmisch. Passt!
BG
H.
BG
H.
Merci. Habakuk, das freut mich sehr.
BG
Ekki
BG
Ekki
es hätt' sie dein sonett gewiss erfreut
denn auch manch hinweis ist darin vertäut.
lg
henning
denn auch manch hinweis ist darin vertäut.
lg
henning
Vielen Dank, Henning. Vielleicht, sie war sehr anspruchsvoll.
LG
Ekki
LG
Ekki
Auch hier mein Dank dafür, dass Du gekonnt diese Dichtung
würdigst.
HG Jutta
würdigst.
HG Jutta
Grazie, Jutta, ich denke, wir gehören gerne zu ihren Freunden.
HG
Ekki
HG
Ekki
Hallo Ekki.
zu Lebzeiten ist das Schriftsteller/innen Dasein in den wenigsten Fällen ein glückliches.
Nachruhm erfreut die Erben!
Herzliche Grüße
TT.
zu Lebzeiten ist das Schriftsteller/innen Dasein in den wenigsten Fällen ein glückliches.
Nachruhm erfreut die Erben!
Herzliche Grüße
TT.
Merci, Tasso, in diesem Falle könnte der Nachruhm sogar materiell interessant sein.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Berühmtes Zitat über Ingeborg Bachmann:
" Von ihrem Wesen her war sie dauernd
in Schwierigkeiten "
" Von ihrem Wesen her war sie dauernd
in Schwierigkeiten "
Ja, Horst, ich glaube, dass sie mit ihrem Wesen Tragik angezogen hat.
es erinnert mich ein wenig an die Tragik des Clowns der so viele Menschen zum Lachen bringt...während unter der Maske..xxx...die Augen....und unter dem Kostüm...xxx....das Herz....xxx...
ich mag es nicht vergleichen - nur die Tragik selbst darin konkurriert ohne Sieger....
ich mag es nicht vergleichen - nur die Tragik selbst darin konkurriert ohne Sieger....
Grazie, Ava, Ja, Tragik kann nur ohne Sieger konkurrieren.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki