Herbstabend

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Galapapa

Vom Berg herunter bläst ein kühler Wind,
erzählt vom langen Schlaf und kurzen Tagen.
Von Krähen, die im Stoppelacker sind,
hat er das raue Lied herab getragen.

Die müde Sommerwärme, sie vergeht,
scheint in den langen Schatten zu ertrinken.
Der Sonnenrest, der tief im Westen steht,
beginnt in roten Wolken zu versinken.

Allmählich bricht die Dämmerung herein,
mit einer klammen Mattigkeit verschworen,
Im Weiher dann vergeht ihr Widerschein
so seltsam melancholisch und verloren.

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Kommentare zu diesem Text


 juttavon (21.10.18)
Eine trakl'sche Stimmung... - schön.

Nur die letzte Zeil ist mir zu reflektierend, vor allem der Ausdruck "so seltsam melancholisch". Das erdrückt m.E. die von Bildern und Musikalität getragene Stimmung des Gedichts.
(In S1 Z4 sollte es 'das raue Lied' oder 'ein raues Lied' heißen.)

HG Jutta

 Galapapa meinte dazu am 21.10.18:
Liebe Jutta, vielen Dank für Deinen Kommentar und die Bemerkungen!
Den Schreibfehler habe ich beseitigt; danke.
Was den letzten Vers angeht, bin ich anderer Ansicht.
Der lange Schlaf, klamm, kühl, Mattigkeit... das alles sind ja Begriffe, die den Herbst, den Abschied und das Sterben in den Winter hinein ausdrücken. Der melancholische Schluss rundet die Sache für mein Empfinden ab.
Da wären mir eher die anderen Bilder zu unbeschwert.
Das ist vielleicht auch Geschmacksache.
Liebe Grüße!
Galapapa

 millefiori (21.10.18)
Die Ruhe goldner Verse zaubert dann,
den warm sich ausbreitenden Frieden
und in die bunten Blätter- Schwebezeilen
man einfach sich so fallen lassen kann.

Sehr schön wieder einmal!

Liebe Grüße
millefiori

 Galapapa antwortete darauf am 22.10.18:
Liebe millefiori,
danke für Dein Lob unter meinem Text!
Ja, der Herbst hat mit seinen warmen Farben eine Beschaulichkeit, aber auch eine melancholische Seite des Abschieds und Vergehens.
Liebe Grüße!
Galapapa

 tulpenrot (16.11.18)
Da stimmt jedes Wort - toll gemacht! ... obwohl ..... ooohhh, während ich gerade noch einmal lese, fällt mir in der 1. Strophe eine Wortwiederholung auf - verzeih mir, der Pingeline - die könnte doch noch irgendwie weg?
Ich mein dies hier:
Zeile 1: "Vom Berg herab" und
Zeile 4: "das raue Lied herab"
Aber sonst - wie immer: "Daumen hoch"!
LG
Angelika

 Galapapa schrieb daraufhin am 17.11.18:
Liebe Angelika,
vielen Dank für Dein Lob und die Empfehlung!
Die Doppelung habe ich über sehen; es war nicht schwer, sie zu beseitigen. Danke für den Hinweis!: )
Liebe Grüße!
Galapapa
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