Wofür

Gedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Galapapa

Vergessen, irgendwie in mir verloren,
so ziehen die Gedanken mit dem Fluss.
Er trägt sie wiegend wie ein tristes Muss,
mit schwarzer Hoffnungslosigkeit verschworen.

So unerreichbar nah der Saum des Ufers
dort drüben, fahl in einem Nebelgrau.
Herüber lodern seltsam ungenau
die Mahnungsschreie eines fremden Rufers.

Ich bin erschöpft und mag nicht länger bleiben.
Ach wüsst ich nur, wofür das alles ist -
ein Dasein, das sich an Verlangen misst.
Ich gebe mich dem Wasser, lass mich treiben.

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Kommentare zu diesem Text

Marjanna (68)
(28.10.18)
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 Galapapa meinte dazu am 28.10.18:
Liebe Janna,
danke für Deinen Kommentar und Dein Lob!
Der Herbst mit seinen Zeichen der Vergänglichkeit überall ist für mich immer eine Jahreszeit melancholischen Besinnung.
Liebe Grüße!
Galapapa

 TassoTuwas (28.10.18)
Herbstliche Gedanken, stimmungsvoll in die passenden Worte gekleidet!
LG TT

 Galapapa antwortete darauf am 28.10.18:
Danke für Deinen Kommentar und das Lob, lieber TassoTuwas!
In der Tat ist der Herbst für mich immer ein melanchlisch stimmungvolle Zeit.
Liebe Grüße!
Galapapa

 Cathleen (30.10.18)
Oh, das klingt bitter. Vielleicht kann dich dieses Gedicht von Eva Strittmatter ein wenig trösten. :) LG Cathleen

Vor dem Winter

Ich mach ein Lied aus Stille
Und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
Geht ein in mein Gedicht.

Der See und die Libelle
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.

Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne,
Was es auch immer sei,

Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
In einer finstren Nacht.

Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter;
Und so vergeh ich nicht.

Eva Strittmatter

 Galapapa schrieb daraufhin am 30.10.18:
Liebe Cathleen,
ein wirklich schönes Gedicht von Eva Strittmatter, in der Tat.
Nun, der Herbst hat etwas farbenfroh Heiteres, gleichzeitig aber auch seine melancholische Seite.
Man hält mir oft vor, zu viele traurige und düstere Texte zu schreiben. Es gibt aber, wie mich, auch Leute, die Freunde dieses Genres sind. Freunde, die mich persönlich kennen, meinten schon, das passe nicht zu meiner heiteren, offenen Art. Vielleicht ist es ein Gegenpol zu dieser. Bliebe die Frage, wo ich wirklich zuhause bin.
Liebe Grüße!
Galapapa

 Cathleen äußerte darauf am 30.10.18:
Beruhigend zu wissen, dass du dir nur einen Ausgleich schaffst. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, ;)
LG Cathleen

 Dieter Wal (30.10.18)
"Ich gebe mich dem Wasser, lass mich treiben." Dieselbe Suizidart wie in in "Unterm Rad".

Bei mir kommt, was das Gedicht behauptet zu sein, melancholisch, die Melancholie nicht an. Es wirkt auf mich wie ein formal gelungenes metrisches Konstrukt.

Kommentar geändert am 30.10.2018 um 19:28 Uhr

 Galapapa ergänzte dazu am 01.11.18:
Das ist natürlich eine schwerwiegende Kritik.
Ich lasse es trotzdem stehen, als Beispiel für Misslungenes.
Liebe Grüße.
Galapapa
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