Findelkind

Text

von  Artname

Für eine Sängerin der Dark-Metal- Szene. Was haltet ihr davon?

FINDELKIND

Stille brandet gegen das Haus
Alle Welt ist unbeschrankt
Ein Steckbrief liegt am Eingang aus
Liebe schuldet keinen Dank

Die Stille kriecht durch jeden Spalt
In die Leere, auf die Haut
Legt  mir  Finger um den Hals
Ich hab mich verträumt und vertraut

Über Nacht
Blatt im Wind
Ruhelos
Findelkind

Stille Nacht, heilige Nacht
Deine Fracht wiegt so schwer
Der Engel Chor, er wacht nicht mehr
Denke  nicht drüber nach
Schenk mir Schlaf

Nebelschwaden überm See
Schatten lagern vor dem Mond
Deine Worte tun so weh
Kein lichter Blick, kein Morgen kommt

Über Nacht
Blatt im Wind
Ruhelos
Findelkind

Stille Nacht, heilige Nacht
Deine Fracht ist viel zu schwer
Der Engel Chor, er wacht nicht mehr
Denke  nicht drüber nach

Schenk mir Schlaf
Schenk mir Schlaf
Schenk mir Schlaf

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (02.11.18)
Nun ja, einfach, um nicht zu sagen: etwas primitiv. Also für einen Popsong sehr geeignet, oder?
Iphigenie (38) meinte dazu am 02.11.18:
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 Artname antwortete darauf am 02.11.18:
Danke @Dieter, für deinen Kommentar. Einfach muß ein Liedtext sein, wenn er der Musik genügend Raum einräumen will. aber wieso nicht zivilisiert?

 Artname schrieb daraufhin am 02.11.18:
Danke, Iphigenie.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 02.11.18:
Wer ist denn nicht zivilisiert?
Iphigenie (38) ergänzte dazu am 02.11.18:
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 Artname meinte dazu am 02.11.18:
Danke, Iphigenie, damit kann ich viel mehr anfangen.

Poptexte lesen sich meistens plakativer als Gedichte. Mal vorausgesetzt, du billigst mir normale Empathie zu, dann nenne ich als Grund, dass Komponisten gern einen Text "ausdeuten".
Manchmal bekomme ich von denen zu hören: "Das ist eher ein Gedicht. Da ist poetisch alles gesagt. " Ich sehe allerdings selber Unterschiede zwischen den Liedtexten und den Gedichten großer Dichter.

Egal, vor allem freue ich mich hier über feedbacks.

 Artname meinte dazu am 02.11.18:
Sorry Dieter, ich meinte nicht DICH, sondern das Wort "primitiv" in deinem feedback.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 02.11.18:
Achso. Kein Problem.

Du hast wohl das Wörterbuch ausgepackt?

primitiv (hier) = sehr einfach, ursprünglich

 Artname meinte dazu am 02.11.18:
Na ja, ein sehr einfaches, ursprüngliches Gedicht würde ich als großes Kompliment empfinden...

Antwort geändert am 02.11.2018 um 15:06 Uhr

 niemand meinte dazu am 02.11.18:
@ Dieter_Rotmund
Grade von Dir hätte ich dieses primitiv [erklärt: einfach,
ursprünglich] nicht erwartet, nicht so ironisch.
Denn ich kann mich nicht erinnern, dass Du Schwurbeleien
liebst. Und das Gegenteil wäre ja eine Schwurbelei.
LG niemand

 Artname meinte dazu am 05.11.18:
Bitte lasst euch nicht von meiner Anwesenheit stören. Euer Faden. Gern geschehen.
Iphigenie (38) meinte dazu am 05.11.18:
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 Artname meinte dazu am 05.11.18:
Liebe Iphigenie, Danke, dass Du dich ein dritten Mal konkret auf meinen Text beziehst!

Ich hab dich bereits vorher gut verstanden, denn du sprichst ein Grundproblem an, wenn verschiedene Kunstarten an einem Werk beteiligt sind. Hier Text und Musik. Würden beide um die gleiche Aufmerksamkeit ringen, droht ein Werk erfahrungsgemäß schnell überladen zu klingen.

Im konkreten Fall entstand der Text nach längeren Diskussionen mit einem befreundeten Filmkomponisten, der einen vorangegangenen Text von mir emotional und formal zu stark vereinnahmend fand. Ich gab ihm von vorn herein recht. wusste mir aber anfangs keinen Rat. Bis zu diesem Punkt.

Dieser oberflächlicher angelegte Text gibt ihm nun ( auch nach eigener Aussage) alle Möglichkeiten, mit der Musik emotionale Atmosphäre aufzubauen.

Vielleicht ist das der Schnittpunkt zwischen lyrics und lyrik. Pure Dichter sind Einzelkämpfer. Der Wunsch nach gleichzeitiger Darstellung von Innen und Außen führt mMn zu vielen überladenen oder wenigstens kompliziert formulierten Ergebnissen.

Umgekehrt wirken Lyrics isoliert betrachtet auf anspruchsvolle Lyrikliebhaber schnell funktional.

Die Musik ist gerade im Entstehen. Ich lasse sie dir zukommen, falls ein schöner Song draus werden sollte.

Für total ablehnende Kritiker: Auch ein scheinbar schlechter Text sollte eine gute Basis sein für fundierte Kritik.

lg

Antwort geändert am 05.11.2018 um 12:47 Uhr
Iphigenie (38) meinte dazu am 05.11.18:
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 Artname meinte dazu am 05.11.18:
Ich liebe es ebenfalls minimalistisch. Dieser Text erscheint mir seltsamer Weise trotz allem Pathos ebenfalls "minimalistisch", da er nur von der Verletzung des LIs spricht. Das LD ist (fast) völlig ausgespart. Diese betonte Einseitigkeit ist eher untypisch für mein Schreiben. Ich hoffe das überrascht auch meinen Komponisten. Und falls nicht... ach, ich lass mich überraschen.;-)

Antwort geändert am 05.11.2018 um 15:50 Uhr
Piroschka (55)
(28.11.18)
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 Artname meinte dazu am 28.11.18:
Liebe Piroschka,

in jeder schlaflosen Nacht spüre ich ihre Last. So wie ich als Kind die Schwere der Zeilen empfand:

Stille Nacht, heilige Nacht
Alles schläft, einsam wacht
nur der Engel hochheilige Schar....

Ich hörte in diesen Worten und der Musik viel Verlorenheit....

Du nicht?
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