Resonanzen

Gedicht zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  Moja

Hohläugig weint die Frau
kippt den Nachmittag ins Glas
ertränkt ihren Atem

Wörter quellen undeutlich auf
durch lange Sätze stolpert sie
gegen die Küchenwand

dahinter dreißig dünne Sommer
in Sackgassen, stöhnt sie
die durch diese Küche führen

mit der Gabel kratzt sie
übers rotkarierte Tischtuch
an verkapselten Wehlauten

ein Weinen wie für immer

Spuck durchs Fenster,
                                      sagt die Tochter

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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (13.11.18)
Das wird teuer. Die Frau, die unter dem Fenster durchgeht, versucht auszuweichen, fällt aufs Pflaster, bricht sich die rechte Hand, ein Zahn ist am nächsten Tag locker und ihre Hose hat ein Loch. Geschätzter Schaden: 2.000.-- € plus Anwaltskosten. Habe ich mir ausgedacht? Mitnichten.
Ist meiner Frau so ähnlich passiert. Unterschied: es hat keiner durchs Fenster gespuckt, dafür lag ein unabgedecktes Kabel auf einem öffentlichen unbeleuchteten Fußweg direkt neben dem Rathaus. (Vorbereitung Weihnachtsmarkt). Ergebnis: zwei defekte Schneidezähne, eine Hose mit Löchern, das blutende Gesicht total verheult, sprich: Schmerzen. Ich wartete im Auto etwa hundert Meter entfernt. Angebot des Versicherers der Stadt: 750 €, Einigung mit RA dann bei 1.700 € plus Anwaltskosten. Also: spuck an den Spiegel, falls er noch hängt, und ärger dich beim Wegwischen.
Ein Text übrigens zum Mitweinen. LG von Gil.

 Moja meinte dazu am 14.11.18:
Dolle Geschichte, Gil! - trau keinem lose unbeleuchtet umherumliegenden Kabel, Konsequenzen & Resonanzen scheinen unabsehbar auf dunklen Grund.
Um nicht mitweinen zu müssen, habe ich lieber das Gedicht geschrieben.
Liebe Grüße, Monika
Marjanna (68)
(17.11.18)
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 Moja antwortete darauf am 20.11.18:
Danke, liebe Marjanna!
Gruß, Monika
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