Nur heterolike bitte

Kindergeschichte zum Thema Märchen

von  toltec-head

Oft auf GRINDR oder PlanetRomeo zu lesen. Aktiver Bi als schwules Ideal. Man macht sich voller Enthusiasmus auf die Suche nach dem Einhorn oder der berühmten Nadel im Heuhaufen, bis man Jahre später schließlich vollkommen entnervt feststellt, dass sämtliche bisexuellen Männer, die sich auf GRINDR oder PlanetRomeo anmelden, ohne die geringste Ausnahme, passiv sind. Oft gehörter Grund: aktiv kenn ich ja schon;  ich bin ein Mann, ich fick nur Frauen... Geheimer Grund: der bisexuelle Mann ist gar nicht auf der Suche nach einem anderen Mann, sondern setzt seine Suche nach einer Frau mit anderen, intensiveren Mittel am eigenen Leibe fort.  Demgegenüber habe ich mehrfach extremst gutaussehende Jungschwule kennengelernt, die wenig männlich, sondern eher androgyn wirkten, extremst gute Ficker waren, aber Schwierigkeiten hatten, jemanden zum Ficken zu finden, weil sie dem schwulen Ficker-Ideal nicht entsprachen. Selbst die passiven Bi-Männer, die sich gerne ficken lassen wollen, bevorzugen maskuline, gerne auch etwas ältere Männer, oder aber als vermeintliche Nadel im Heuhaufen, als Einhorn - mit Logik hat das alles wenig zu tun - die aktive Transe. Anders als den aktiven Bi-Mann gibt es die aber nicht nur tatsächlich, sondern aktive Transen sind gar nicht einmal selten. Manch hässliches (aktives) Entlein scheint sich in dieser Rolle geradezu pudelwohl zu fühlen und käme anders wohl nur viel seltener oder gar nicht zum Schuss.

Paradoxien der Identität, die weder von den Vertretern der schwulen Befreiungsbewegung noch von den neu-rechten Identitären hinlänglich bedacht werden.

Oft diskutierte Frage, warum es kein GRINDR oder PlanetRomeo für Heteros gibt? (Tinder ist nicht das gleiche und aus der Sicht eines Mannes von Anfang an einfach nur nervig; fängt schon damit an, dass man mit dem Antickern nicht gleich loslegen kann...) Schwule mögen etwas letztlich Unmögliches wollen, das man aber immerhin in Worte fassen und mit dem man spielen kann. Was aber die Frau will, hat noch kein Mensch verstanden.

***
Was soll denn das Gesetz? Es ist dazukommen um der Sünde willen, bis der Same käme, dem die Verheißung geschehen ist, und ist gestellet von den Engeln durch die Hand des Mittlers.  Ein Mittler aber ist nicht eines einigen Mittler; Gott aber ist einig. Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetze. Aber die Schrift hat es alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung käme durch den Glauben an Jesum Christum, gegeben denen, die da glauben. Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahret und verschlossen auf den Glauben, der da sollte offenbart werden. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden.  Nun aber der Glaube kommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christum Jesum. Denn wieviel euer getauft sind, die haben Christum angezogen. Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Samen und nach der Verheißung Erben.

Galater 3, 19 ff.

Westliche Willkommenskultur und Trans-Ideale als verkapptes, ins rein materielle gewendete Christentum. Der Hermaphrodit verkörperte nach Eliade (Mephistopheles und der Androgyn, S. 57 f.) im Altertum einen idealen Zustand, den man durch Vermittlung der Riten geistig zu aktualisieren suchte; ein Kind, das Zeichen von Hermaphroditismus aufwies, wurde hingegen von den eigenen Eltern sofort getötet. Der konkrete, anatomische Hermaphrodit wurde als Verwirrung der Natur oder als ein Zeichen göttlichen Zorns betrachtet und folglich auf der Stelle beseitigt. Nur der rituelle Androgyn stellte ein Vorbild dar, denn er implizierte nicht die Kumulation anatomischer Organe, sondern die Gesamtheit magisch-religiöser Kräfte, die mit den beiden Geschlechtern verbunden sind. Lustiges Transentum ohne die Kraft richtiger Männer kann es indes genauso wenig geben wie Willkommenskultur ohne Nationalstaat. Das ins rein materielle gewendete universale Christentum wird als richtiger, nicht nur spiritueller Kannibalismus enden.

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