The Kidnapping of Michel Houellebecq

Erzählung zum Thema Krankenhaus

von  toltec-head

Die Form von Literaturforen ähnelt von Ferne den Salons und der Briefkultur des 18. Jahrhunderts. Nur leider treffen sich hier keine müßiggängerische Aristokraten sondern Krüppel der arbeitsteiligen Gesellschaft. Entsprechend "geistreich" geht es zu. Ach, wenn es doch wenigstens noch Proleten gäbe!

***
"Kindlichkeit! Das ist: sich nicht teilen, ganz sein; kindlich ist der innige, hingegebene Ernst im Kleinsten und Größten; kindlich ist, nicht über den Augenblick hinausschielen." Ungeteilt, also außerhalb der funktionalen Differenzierung (auch der Literatur!) stehend. Immerhin ist ein solches Schreiben von der Form her - wo, wenn nicht dort? - auf einem Literaturforum denkbar. Freilich erscheint dort alles nur kindisch. Metrische Blumengedichte von Rentnern als Leittexte. Oder: Alle User - auch die männlich jüngeren - sind weiblich, um die 50 und heißen Blütenstaub oder Tulpenrot. Verdirbt Kindlichkeit zum bloßen kindisch sein durch zu wenig oder durch zu viel Reflexion? Fest steht nur, dass die bloß kindischen durch noch so viel Reflexion niemals wieder Kindlichkeit erlangen werden.

***
In dem Film über sein Entführung gesteht der 55jährige Schriftsteller als alte Lesbe seinen 3 virilen Entführern (1 Bodybuilder, 1 Boxer und 1 Zigeunerbaron) noch anale Jungfrau zu sein und zitiert auf die Frage, warum er bereit sei zu sterben, die letzten Worte Kants: "Es ist genug."

Wie bei "Papa" Hemingway, der sich die Haare wachsen ließ, um seiner Frau zu gleichen, sollte man bei Houellebecq nicht von Homophobie sprechen. Die Heteronormativität der Normalschwuchteln vermag letztlich nur der bisexuelle Supermacho zu sprengen.

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (24.01.19)
Ich hatte mal fälschlich gedacht, wenn es - auf kV bezogen - eine Wende im Geschreibs zum Tiefgründigeren geben könne, dann am ehesten durch Dich. Aber wie so oft in der Vergangenheit, bleibt es auch heute wieder nur beim Ansatz. Spätestens nach drei Sätzen kommt die homophobe Monotonie, die sich jener der Blütenstaubs und Tulpenrötungen nahtlos anpasst.
Langweilig.

 toltec-head meinte dazu am 27.01.19:
Ich kenne ein Schließmuskel-Mudra, Lothar, mit dem du mal versuchen könntest, deine toxische Männlichkeit in den Griff zu bekommen.

 LotharAtzert antwortete darauf am 27.01.19:
Laß hören.

 toltec-head schrieb daraufhin am 28.01.19:
Übung macht den Meister:

https://wiki.yoga-vidya.de/Ashwini_Mudra

 LotharAtzert äußerte darauf am 28.01.19:
Oh, Dankeschön, du meinst das wirklich ernst. Dann will ich auch so antworten.
In der Tat ist das eine gute Übung für jüngere Menschen. Aber bedenke - würde ich jetzt mit 71 Jahren damit beginnen, wäre das ziemlich spät. Auch glaube ich nicht, daß die Pflege des Muladhara durch Hatha-Yoga etwa ein Öffnen des dritten Auges bewirkt.
Solltest Du nun im Gegenzug daran interessiert sein, kann ich Dir vielleicht auch weiter helfen mit Mantra, Yantra, Mudra und Konsorten.
Gruß
L.
Toxische Männlichkeit - süß.

 Willibald (24.01.19)
The sound of this essay - two skeletons copulating on a tin roof in a little, small town.

greetse
ww

 toltec-head ergänzte dazu am 27.01.19:
Sounds nice;)
Schroedinger (34)
(24.01.19)
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 toltec-head meinte dazu am 27.01.19:
Schließmuskel-Mudra täte auch dir gut, Bester.
Schroedinger (34) meinte dazu am 27.01.19:
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